Bodypositvity und Fatshaming

Shownotes

Thema: Körpernormen, Diskriminierung sowie die politischen Dimensionen von Bodypositvity und Fatshaming

In dieser Folge von Stachel & Herz stellen sich Sarah Vecera und Thea Hummel einem Thema, das in der Antidiskriminierungsarbeit stark vernachlässigt wird: Fatshaming. Warum ist Gewicht eines der letzten akzeptierten Stigmata? Was hat Bodypositivity mit Kolonialismus, Kapitalismus und Feminismus zu tun? Und wie können wir unsere Körper zurückerobern – jenseits von Diätmentalität und Selbstoptimierung?

Highlights der Folge:

  • Gesellschaftlich akzeptierter Sadismus: Warum Dicksein immer noch verspottet werden darf
  • Von Victoria’s Secret zu Body Liberation: Wie die Schönheitsindustrie sogar Bodypositivity verkauft
  • Fatshaming als Strukturproblem: Zwischen Medizin, Arbeitsmarkt und Social Media
  • Intersektionale Analyse: Wie Rassismus, Sexismus und Klassismus Schönheitsnormen prägen

Hinweise: • „#Respect my size“ - Julia Kremer • „Body Politics“ - Melodie Michelberger • „Das Body Confidence Buch“ - Philippa Diedrichs

  • mit freundlicher Unterstützung vom YEET-Netzwerk -

Kommentare (1)

Tia

Ich bin eine treue Hörerin und habe schon viel von euch lernen dürfen. Vielen Dank, dass ihr eine Folge zu diesem Thema gemacht habt. Ihr habt auch über Essen geredet. Wusstet ihr schon, dass ein hohes Körpergewicht von sehr vielen verschiedenen Faktoren zB auch Genetik abhängt und nicht zwingend was mit Ernährung zu tun hat? Laut einer australischen Studie (die sich wohl auch auf andere westliche Länder übertragen lässt) halten sich nur ca. 10% der australischen Bevölkerung an nationale Ernährungsempfehlungen und dabei ist der Anteil an dicken und dünnen Menschen in etwa gleich *. Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass die Mortalität an beiden extremen Enden des Gewichtsspektrums zunimmt, also bei den ganz dünnen und den ganz dicken Menschen *. Genau genommen ist ein sehr hohes Körpergewicht (das Wort Adipositas ist an sich schon stigmatisierend) auch keine Krankheit, sondern eventuell ein Risikofaktor für Krankheiten. Es gibt auch keine einzige Krankheit, die nur dicke Menschen bekommen. Ein hohes Körpergewicht hat zwar Korrelationen mit bestimmten Krankheiten, aber es gibt keinen Nachweis einer Kausalität (im Gegensatz dazu gibt es das bei Alkohol oder Tabak schon). Stigmatisierung allein könnte eine mögliche Erklärung für die Korrelation sein. Der Fokus auf Zucker als Bösewicht, der in England dann auch zur Zuckersteuer führte, entstand übrigens in einer Zeit, in der die Regierung Gelder im Bereich Soziales und Gesundheitswesen kürzte und damit die Verantwortung für Gesundheit und Wohlergehen auf die individuelle Ebene abwälzte. * die australische Ernährungswissenschaftlerin Dr Fiona Willer hat dazu einen Podcast * Perspective: Overweight, mortality and survival (Katherine M Flegal, Kamyar Kalantar-Zadeh)

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