10 Jahre „Wir schaffen das“ – aber wie christlich ist die CDU heute noch?
Shownotes
10 Jahre nach „Wir schaffen das“ fragen sich Thea & Sarah: Wie christlich ist die CDU noch? Geht es beim C um Christlichkeit – oder eher um Circus? Sie reden über Merz & die bröckelnde Brandmauer zur AfD, Klöckners NGO-Kritik an der Kirche & ihr Verbot der Regenbogenflagge am Bundestag, Söders Kreuzerlass und den Kulturkampf ums Thema Abtreibung. Grundlage: Andreas Püttmanns Artike: https://www.blaetter.de/ausgabe/2025/mai/zwischen-christdemokratie-und-rechtspopulismus?utm_source=chatgpt.com
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Stachel und Herz 09.25.01
Stachel & Herz, der Podcast mit Sarah Wetscherer und Thea Hummel. Wir wollen Kirche zu einem Safer Space machen. Dafür legen wir den Stachel in die Runde.
Mal mit Gästinnen, mal zu zweit, aber immer mit Herz. Hallo und herzlich willkommen, ihr Lieben, zu Stachel & Herz am 1. September. Wir sind live on air quasi heute.
Wir nehmen richtig kurz vor knapp auf. Es gab sogar schon eine Frage, ob es uns noch gibt. Um 7.44 Uhr kam sie schon.
Weil eigentlich ist heute der 1. und wir veröffentlichen nur Mitternacht. Aber wir nehmen ja jetzt erst auf hier zur Kaffeepause quasi. Naja, ist schon ein bisschen später.
Fahrt das nicht. Aber ja, es gibt uns noch. Aber schön, dass es euch auffällt.
Das heißt ja, dass es wirklich sehr aufmerksame HörerInnen gibt von Stachel & Herz. Apropos, es gibt uns noch. Nee, red zu Ende an den Satz.
Darfst du. Ja, mehr wollte ich auch nicht sagen. Schön, dass es euch gibt.
Also alle natürlich, die ihr uns hört. Aber vor allem die Aufmerksamen, denen das dann auch auffällt, wenn wir nicht pünktlich... Apropos, es gibt uns noch. Trump gibt es auch noch.
Denn am Wochenende hat ja die Welt gedacht, Trump ist tot. Meine Lieblingsmemes zu dem Thema waren ja... Wie wir ja wissen, hat J.D. Vance ja den Papst umgebracht, also Franziskus. Ja, du darfst das nicht so als Fakt hinstellen.
Also in Memes. Er war ja der letzte Besucher. J.D. Vance war ja der letzte Besucher, bevor der Papst Franziskus gestorben ist.
Das war für mich... Also ich habe mich so kaputt gelacht über dieses Gerücht. Und dann gab es halt jetzt auch wieder Aufrufe zu sagen, hey J.D. Vance, kannst du nicht auch mal wieder dem Trump einen Besuch abstatten? Und er hat ja sogar geschrieben, dass er bereitstünde, im Fall der Fälle. Genau, also wenn im Worst-Case-Szenario... Er könnte das Schiff jetzt schaukeln, so ungefähr, hat J.D. Vance gesagt.
Und das ist auch so krass, dass alle denken, Trump ist tot, nur weil man mal seit dem letzten Mittwoch Ruhe hatte. Ja, und auch, weil er wohl seit drei Wochen kein Golf gespielt hatte. Aber jetzt gibt es ja aktuelle Bilder vom Wochenende, wo er mit seinen Enkelkindern golfen war.
Und die Simpsons, die hatten auch... Also die Simpsons, die sind ja bekannt dafür, dass sie prophetisch sind. Und vor einigen Wochen hat der Simpsons-Produzent irgendwas auch in der Richtung gesagt. Und dann kam halt so am Wochenende jetzt eins zum anderen.
Die Simpsons, dass Trump außen aus mal die Klappe gehalten hat seit Mittwoch, dass J.D. Vance das gesagt hat und irgendwas war noch... Ach so, es war irgendwie, dass es Bilder gab von Trump, dass Trumps Handrücken da irgendwie blaue Flecken oder so... Ja, und es gibt auch Bilder, wo so richtig schlecht mit Concealer das bedeckt wurde. Also so richtig, wo man merkt, okay, da hat jemand sich null Mühe gegeben, irgendwie den Hautton anzupacken. Da war das Orangen im Gesicht, da denke ich auch immer, sorry.
Das finde ich immer toll, einfach diese Vorstellung. Ich finde diese Vorstellung, dass es VisagistInnen gibt, die Trump offensichtlich genauso sehr hassen wie wir. Also keiner, der Trump mag, würde ihm jemals diesen Hautton, also diesen Ton von Foundation ins Gesicht schmieren und diesen Ton an Concealer auf seine Hand.
Ja, das ist ja schon auch ein Markenzeichen. Von daher, na ja, aber ganz ehrlich, Trump ist ja auch 79 Jahre alt. Er ist ja auch wirklich ein sehr alter Mann.
Und alte Menschen haben nun mal auch, also es ist gar nicht so ungewöhnlich, dass alte Menschen Hämatome auch an den Händen haben. Also das ist jetzt auch nichts, wo man denken würde, da stirbt er jetzt wo dran, keine Ahnung. Aber auf jeden Fall, er lebt noch, es geht weiter.
Wir werden bestimmt irgendwas hören in den nächsten 24 Stunden, was die Welt erschreckt wird. Neue Zölle oder neue Mauern gegen die MigrantInnen und Museen, die ausgeräumt werden. Also irgendwas wird ihm schon für die neue Woche jetzt auch wieder einfallen, denke ich.
Ja, ja, also wir werden sehen. Irgendwie überrascht mich gar nichts mehr bei dem. Und Donald Trump ist ja auch Christ, ne? Und da sind wir jetzt, das ist jetzt der charmante Übergang zu unserem heutigen Thema.
Denn gestern vor zehn Jahren hat Angela Merkel ja in einer Pressekonferenz, die berühmte Aussage getätigt, wir haben so vieles geschafft, wir schaffen das. Und das haben wir jetzt zum Anlass genommen, mal darüber zu sprechen, wie christlich ist die CDU eigentlich? Also ist auch konservativ gleich christlich? Oder war sie von Anfang an eigentlich christlich oder konservativ gedacht? Und wann hat das so umgeschwungen und so? Und wir sind darauf gekommen, weil ich war letztens zu so einer Sendung eingeladen, wo ich mega nervös war. Ja, hast du mir geschrieben damals.
Wo ich auch geschminkt wurde, nicht orange, aber gut. Besser als Trump. Also vom Monitor gibt es das Studio M und da war ich eingeladen und habe mich auch unter anderem darauf vorbereitet, wie christlich die CDU ist und der andere Gesprächspartner da war.
Und da hast du direkt eine Grundlage geschaffen für diesen Podcast. Also vielen Dank, Sarah, für die Vorarbeit. Ich musste fast nichts machen.
Deswegen kamen wir darauf... Ich musste nichts machen. Du machst ja jetzt gleich was. Deswegen dachten wir, ach komm, hier, 10 Jahre Merkel, wir schaffen das.
Und ich hatte mich gerade ins Thema eingearbeitet. Machen wir das doch mal, weil christlich und das C ist eigentlich nur Deko oder echter Auftrag, wie ernst wird das genommen, wie ernst wurde das auch in Parteiprogrammen überhaupt noch aufgenommen oder auch eben nicht, weil da wurde das kleine Spoiler in der ersten Version so ein bisschen vergessen. Ah ja, wir sind ja christlich, da brauchen wir jetzt auch noch E-Mail.
Foot dafür und so. Genau, wir reden auch so ein bisschen darüber, wie Kirchen damals darauf reagiert haben und jetzt auch jetzt auf die CDU, wie sie heute ist, wie da so die christlichen Kirchen auch dazu stehen, wie die CDU heute agiert. Aber vorher vielleicht noch, die schwarz-rote Koalition, die war ja letzte Woche, hast du es auch gehört, auf Klausurtagung.
Nee. Die haben sich mal so zusammengesetzt, um sich ein bisschen besser kennenzulernen. Und unter anderem wurden da so Fragen geteilt wie, was ist denn dein liebster Fußballverein? So Sachen, die wir dann auch in Seminaren... Genau, oder wenn wir Teamklausur machen.
So Teambuilding-Sachen. Ja, genau, Teambuilding-Sachen. Ist doch interessant, da kommt man so jetzt nach einem halben Jahr drauf.
Ja, wir könnten uns mal ein bisschen besser kennenlernen. Das Ziel des Ganzen war es auch, besser die Trigger-Punkte der jeweils anderen zu verstehen. Und dann kamen sie wieder von der Klausurtagung und sagten dann so Sachen wie, dass ein ganz neuer Spirit jetzt entstanden sei und so.
Und die Tagesschau berichtete das auch. Und das Problematische daran, finde ich, das klingt jetzt wirklich so, wie die waren auf Teamklausur und die Tagesschau soll ja möglichst objektiv berichten und schreibt dann, es ist ein neuer Spirit entstanden und die CDU fühlt sich jetzt auch echt verstanden, besser verstanden und so. Und ich finde das so krass, weil das sind die mächtigsten Menschen Deutschlands, die da zusammen... Also es war nicht einfach nur eine Teamklausur von irgendwelchen netten KollegInnen, die jetzt ihre Trigger-Punkte besser kennen.
Und es wird möglichst neutral darüber berichtet, aber es wird gar nicht machtkritisch auch berichtet. Also geht es jetzt wirklich darum, dass die CDU sich besser verstanden fühlt? Also geht es darum, das ist ja schon so ein bisschen so... Wir haben gerade über Trump geredet. Da ging es ja auch darum, als die europäischen Regierungschefinnen in die USA geflogen sind mit Zelensky und so.
Und Hauptsache, er fühlt sich gut verstanden. Und wir gucken jetzt mal. Alle versuchen irgendwie, ihn zu besänftigen, beschwichtigen und dass er sich möglichst wohl fühlt, damit er nicht ausrastet und so weiter.
Also wie die Leute versuchen, so ein kleines Kind irgendwie Süßigkeiten zuzustecken. Das ganze Setting auch. Die saßen alle zusammen im Halbkreis um seinen Schreibtisch herum.
Als ob es irgendwie keine anderen Tagungsräume gegeben hätte, wo man irgendwie auch anders miteinander hätte sprechen können. Ja, aber das ist auch wieder diese Optik, die ganz bewusst vermittelt werden soll. Ja, total.
Also alle sitzen da. Und so ein bisschen wie in der Schule, wenn man zum Schuldirektor gebeten wird, weil man irgendwas verbrochen hat, also irgendeinen Scheiß gebaut hat. Und dann muss man da zum Direktor.
Und dann sitzt man da vor dem Schreibtisch und wird... So saßen die da. Ja, total. Und die CDU, die fühlt sich halt jetzt auch endlich verstanden.
Hat die Tagesschau berichtet. Und wo ich so dachte... Wie dann auch suggeriert wird, ja, die SPD hat uns ja auch so unfair behandelt bisher. Und die hat uns... Ja, genau.
Und die Mächtigsten fühlen sich jetzt verstanden. Das ist total gut. Und da denke ich so, es geht überhaupt nicht darum, dass die CDU sich verstanden fühlt.
Die CDU, die soll mal die alleinerziehende Mutter verstehen, die so wenig verdient, dass sie mit Bürgergeld irgendwie ihr Gehalt aufstocken muss, um überhaupt über die Runden zu kommen. Also das Verständnis füreinander müsste doch, wenn man jetzt in dem Bild so denken mag, von oben nach unten passieren. Und nicht von unten nach oben.
Es ist wahnsinnig egozentrisches Denken. Wobei die sind ja auf Augenhöhe, die Koalition. Das ist jetzt nicht, dass die SPD unter der CDU steht.
Aber es ist einfach so ein unglaublich egozentrisches Denken. Also es geht erstmal darum, was kann... Was kommt mir zugute? Wie kann ich verstanden werden? Wie komme ich am besten weg? Obwohl es ja eigentlich Menschen sind, die dem Volk dienen sollten. Ja.
Also eigentlich ist es... Und das ist auch so ein bisschen dieser Widerspruch zu diesem, dass es die mächtigsten Menschen sind. Eigentlich sollten es diejenigen sein, die etwas für die Menschen tun und nicht andersrum. Ja.
Aber irgendwie scheint es ja in der Weltpolitik bei den herrschenden Männern dieser Welt irgendwie auch darum zu gehen, dass sie irgendwie beschwichtigt werden. Und das ist schon irgendwie interessant. Denn wenn wir uns jetzt mal die historischen Wurzeln der CDU angucken, finde ich es auch wirklich ganz interessant, dass sie als christlich-demokratisch gegründet wurde.
Und dass das aber auch wichtig war. Und heute geht es irgendwie viel auch um Leitkultur, um Migrationshärte, um AfD-Nähe. Darüber werden wir noch sprechen.
Und es geht auch darum, dass die Kirchen ja auch mahnende Stimmen auch waren. Es gab ja auch Briefe von der evangelisch-katholischen Kirche. Darüber wollen wir so ein bisschen drauf eingehen.
Aber auch auf so Sachen wie Kulturkämpfe, Thema Abtreibung und so weiter. Und auch um die Frage, wie politisch soll Kirche eigentlich sein? Also der Diskurs mit Julia Klöckner und so. Also das sind die neuen Freundinnen von Jörg Pilawa.
Gab es auch so. Auch die besten Memes. So gute Memes.
Das weiß ich gar nicht, ob ich das erzählen kann. Das schönste war... Darf ich das sagen? Das ist unser Podcast. Ja, mach.
Wir freuen uns auf eure Briefe. So, erzähl. So ein Foto von Jörg Pilawa und dann stand da drüber, wenn du fuck CDU zu ernst nimmst.
Okay, schnell weiter. Historische DNA der CDU. Lass uns darüber sprechen.
Bevor das nicht so sinkt. CDU wurde 1945 gegründet. Und zwar bewusst nicht konservativ, sondern christlich-demokratisch.
Und zwar vor allem, weil die konservativen Parteien, die DNVP, die DVP und so weiter, während der Zeit der Weimarer Republik beim Aufstieg der Nazis komplett versagt hatten. Und das quasi nicht nur zugelassen haben, sondern sich auch so verhalten haben, dass die Nazis wirklich in diesem kurzen Zeitraum so rasant an die Macht kommen konnten. Und der Bruch mit diesem Versagen, der prägte dann eben die CDU.
Und sie wollte nicht mehr nur konservativ sein, sondern bewusst christlich-demokratisch. So stand es ja auch dann im Gründungsaufruf, also Zitat Besinnung auf die kulturgestaltenden Kräfte des Christentums. Also wirklich auch sehr bewusst christlich.
Und interessant ist, dass das Wort konservativ überhaupt nicht vorkam, sondern erst, und das finde ich total krass, wenn man denkt, wenn man sich noch mal vor Augen hält, dass 1945 wurden sie gegründet und 1978, jetzt muss ich kurz rechnen, 33 Jahre später, taucht erst das Wort konservativ so beiläufig im Programm auf. Also 33 Jahre kam das Wort konservativ überhaupt nicht vor, ganz im Gegenteil. Sie wollten eigentlich also auch ein Gegenentwurf sein mit christlich-demokratisch gegen das Konservative.
Das finde ich total interessant. Ja und auch dieses christlich versus konservativ, das war ja auch total wichtig in der Leitidee, die ja auch dann zur Leitidee der Partei wurde. Also Glaube, Liebe, Hoffnung aus der Bibel, im Gegensatz zu Arbeit, Familie, Vaterland, was eher die konservative Leitidee war.
Ja, finde ich auch. Und auch vor allen Dingen diese christliche Sozialethik als Gegenmittel, als Populismus-Prophylaxe, dass sozusagen gesagt wurde, okay, wir können, wenn wir uns besinnen auf diese Sozialethik der Bibel auch verhindern, dass ja, populistische Kräfte verhindern. Ja genau, Norbert Blüm ist vielleicht noch einigen Begriff, aber auch Heiner Geistler, Klaus Töpfer und so, also das waren so Menschen auch innerhalb der CDU, denen das auch sehr, sehr wichtig war.
Und das ist ja ziemlich krass, dass die CDU von Anfang, also anfangs eigentlich keine konservative Partei sein wollte, eigentlich als Gegenstück zu diesem Konservatismus gegründet wurde. Ja genau, und ich habe ja gerade schon gesagt, ich war in dieser Monitorsendung mit Andreas Püttmann und der hat einen ganz interessanten Artikel geschrieben, den verlinken wir euch auch in den Shownotes, der ist wirklich total spannend auch nochmal zu lesen. Und er hat dann halt in diesem Artikel auch nochmal so ein bisschen aufgedröselt.
Also ab Mitte 2010er Jahre dann der Unterschied zwischen christlich, demokratisch, also Merkel und auch Kirchen, Zivilgesellschaft, dann 2015 der Satz, wir schaffen das und auch die ganze Bewegung, ich weiß noch irgendwie wie diese Bilder auch, wie Menschen, die geflüchtet sind, am Münchner Hauptbahnhof empfangen genommen worden sind und so. Und dann halt aber auch da auch schon die Konservativen, Merz, Söder, Dobrindt und so. Das ist ja noch krasser mit dem Namen.
Das ist ja noch krasser mit dem Namen. Christlich-Soziale-Union. Also dieser Widerspruch im Namen zu der Realität, wie sie agieren.
Also christlich-demokratisch, ja okay, aber christlich-sozial ist nochmal. Das ist irgendwie so ein Oxymoron. Oxymoron.
Ich werde meinen, dass du was mit Sprachen studiert hast. Und dann halt die Programmentwicklung von 2022 bis 2024. Also die CDU-Charta, die setzte Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität ohne Bezug auf Gott an die Spitze.
Das war auch nochmal eine Entwicklung, die neu war. Gottes Ebenbildlichkeit fehlte, Nächstenliebe, christliche Sprache war sehr stark reduziert in der Charta. Und dann gab es einen Protest des Evangelischen Arbeitskreises in der CDU.
Da gibt es einen Arbeitskreis, die machen auch beim Kirchentag immer viel. Daher ist mir der so ein bisschen bekannt, der Arbeitskreis. Wir waren da zusammen dieses Jahr, ne? Ja, genau.
Bei dem Empfang. Bei dem Empfang, genau. Wo der Posaunenchor spielte und so.
Wo es Currywurst gab. Currywurst gab. Ja genau, es gab Currywurst.
Und da gab es auf jeden Fall auch Protest, dass das so schrumpft ist. Das finde ich auch nochmal interessant und auch eigentlich ganz gut, dass es diesen Arbeitskreis gibt innerhalb der CDU, die auch aufmerksam machen darauf. Traurig, dass es den geben muss, wenn man das alles eigentlich so im Namen hat.
Aber gut, dass es den gibt, um auch daran zu erinnern. Aber so richtig viel geändert hat es jetzt ja auch nicht, wenn man sich die aktuelle Politik anguckt. Das Christliche dient heute im CDU-Programm eher, hat man ja so das Gefühl, als identitätspolitisches Label.
Zum Beispiel für Leitkultur. Also das Christliche wird genutzt, um zu sagen, die christliche Kultur muss erhalten bleiben. Und nicht mehr so, wie es eigentlich von ihrer Gründung her gedacht war, als Quelle von konkreter Politik.
Das war ja der Gründungsgedanke. Und jetzt ist es eher so ein Label, um auch teilweise ja sogar menschenfeindliche Aussagen damit zu begründen. Was ja total gefährlich ist.
Ja, und total unchristliche. Ja, voll. Und auch apropos Leitkultur, was du auch gesagt hast, Leitkultur ist irgendwie in diesem Sinne eher als Deutschsein gedacht.
Es klingt nicht etwa nach Nächstenliebe. Ja, und Deutschsein heißt natürlich christlich, weiß, akademisch, sich unseren Werten und unserem Habitus anzuschließen, was ja in Anführungsstrichen jetzt alles ist. Und was auch einfach der Realität nicht entspricht.
Selbst wenn man weiße deutsche Menschen fragt, was ist denn nun Leitkultur? Es ist selbst für die manchmal echt schwierig, da überhaupt etwas zu nennen, was nicht irgendwie ins Lächerliche irgendwann geht. Es ist so ein bisschen so, als ob das C wie so ein Etikett auf einer Flasche ohne Inhalt klebt. Und hübsch aussieht, aber inhaltslos ist.
Und ja, das macht sich halt auch an einigen Beispielen deutlich. Also wenn man jetzt nochmal in den Januar diesen Jahres... Ich weiß, CDU-PolitikerInnen mögen das gar nicht, wenn wir immer wieder auf diesen Januar, auf den Tabubruch rumreiten. Das ist echt interessant.
Ja, aber hallo, also ihr habt das gemacht. Das ist aber echt interessant. Also wenn ich mal mit CDU-PolitikerInnen in den letzten Monaten ins Gespräch gekommen bin, immer Ja, da werden schon die Augen verdreht.
Ja, jetzt kommt ihr schon wieder mit dem Tabubruch. Ja, das macht auch so eine Scheiße nicht. Ey, sorry.
Leute, ich habe Kaffee getrunken heute. Können wir da ganz kurz drauf eingehen? Sorry. Ich trinke, wie einige von euch wissen, keinen Kaffee.
Ich mag Kaffee nicht. Ich mag den Geruch, aber ich mag den Geschmack überhaupt nicht. Und dann hat Sarah mich letzte Woche auf die Idee gebracht, vielleicht mal Kaffee zu trinken, weil ich irgendwie ein bisschen durch den Wind war.
Und irgendwie... Müde. Ja, aber es war schon so ein bisschen so... Ich war schon drüber, weißt du, weil ich so müde war und auch ein bisschen... Und dann, weil ich Kaffee nicht mag vom Geschmack her, habe ich überlegt, ich ziehe mir so ein Espresso, lasse den abkühlen und dann exe ich den, damit ich nur den Effekt habe, aber möglichst wenig Geschmack. Und ich habe heute Morgen schon zwei Espressi getrunken.
Was ich übrigens auch noch mal sagen möchte, ich halte das für keine gute Idee. Sarah hat jetzt schon, bereut es jetzt schon, dass sie mir das vorgeschlagen hat. Fangen doch an Matscha zu trinken, das machen doch alle.
Julia hat auch gesagt, grüner Tee hat mehr Koffein als... Aber nur, weil man ihn kurz ziehen lässt. Was, das hast du vorhin gesagt, Julia. Jetzt tust du hier so unschuldig.
Du warst dabei. Julia ist nicht Teil des Podcasts, du musst mit mir weiterreden. Aber du warst dabei, er hat es doch gerade gesagt.
Ich möchte dazu jetzt gar nichts sagen. Er hat gesagt, wenn man es kurz ziehen lässt, ja, und wenn man es länger ziehen lässt, macht er müde. Aber ich würde es mit Matscha probieren.
Aber Matscha wird jetzt teurer, weil die Anbaugebiete in Japan waren nicht auf den weltweiten Hype vorbereitet. Matscha schmeckt mir auch nicht so gut. Nee, glaube ich auch nicht.
Also mir auch nicht. Zurück zum Etikett. Back to Shakespeare.
Nee, zum Tabubruch. Sag es doch nochmal, Sarah. Also der Tabubruch.
Ja, die CDU stimmte im Bundestag mit der AfD bei Migrationsanträgen. Habe ich was gehört? Ich bin auch noch ganz durcheinander. Ja, aber vor allem nachdem die CDU und Friedrich Merz immer wieder versichert haben, dass so etwas niemals vorkommt und die Brandmauer steht usw.
Und dann hat die CDU diesen Antrag gestellt und hat in Kauf genommen, dass die AfD da mitstimmt und dass sie eigentlich ihre Stimmen brauchten. Und die Kirchen, da muss ich ja wirklich sagen, fand ich wirklich toll. Sofort reagiert, mit offenen Briefen, waren auf allen Demos auch zu sehen und schrieben halt, christliche Parteien dürfen nicht das Tor nach rechts öffnen.
Also die katholische Bischofskonferenz und die EKD haben da beide auch ihre Stimme erhoben. Und das, muss ich sagen, das war so ein Moment, wo ich dachte, wow, toll. Ja, auf jeden Fall.
Und dann gibt es ja auch weitere Beispiele. Also Friedrich Merz, der im März 1924 gesagt hat, was wir in Berlin mit SPD und Grünen erleben, ist der Weg in die Knechtschaft. Das war das Zitat.
Also wo er sozusagen Klimapolitik, Sozialpolitik mit einer Diktatur gleichgesetzt hat. Was ja auch so eine AfD-Rhetorik ist. Was einfach sehr nach AfD klingt.
Also es ist überhaupt, der hat schon einiges gesagt, finde ich, haben wir ja auch schon mehrfach darüber geredet und so. Wo man einfach sagt, okay, das könnte genauso gut von einem AfD-Politiker kommen. Und dann rückte ja Julia Klöckner an.
Also Jörg-Pilawa's Freundin. Freundin. Julia Klöckner.
April 2025, also kurz vorm Kirchentag, sagte sie ja, Kirchen würden sich wie eine NGO verhalten und sollten sich nicht in politische Debatten einmischen. Und das fand ich auch toll. Die EKD, die wies das ja zurück.
Der christliche Auftrag, der sei ja gerade, Stimme für die Schwachen zu erheben. Und wo wir schon bei Julia Klöckner sind, dass sie verboten hat, als Kirchentagspräsidentin, Bundestagspräsidentin, dass die Regenbogenflaggen am Bundestag während des, im Juni, also während des CSD gehisst werden, mit der Begründung Schwarz-Rot-Gold-Reich. Ja, wir haben eine Flagge und die ist schwarz-rot-gold.
Also da gab es auch Protestaktionen, AktivistInnen haben dann halt vor dem Parlament die Regenbogenflagge gehisst und da hat ja auch, ach da war das auch, das war auch in einer Talkshow. Ja genau, da hat mir jetzt das auch gesagt, dass der Bundestag ja kein Zirkuszelt ist. Und sozusagen die Rechte der LGBTQI-Community damit einfach voll ins Lächerliche gezogen hat.
Indem man das mit einem Zirkus verglichen hat. Weißt du, und das finde ich wirklich, wir lachen so darüber, aber eigentlich ist es ja alles überhaupt nicht zum Lachen. Es ist wirklich krass.
Also das, wenn man sich christlich nennt, ja, und wenn ich irgendwie, wenn ich mir anschaue, mit welchen Menschen hat Jesus selbst sich solidarisiert, ja, dann waren es Menschen am Rande der Gesellschaft. Und das finde ich einfach echt traurig. Und gerade wenn ich dann, jetzt am Wochenende hat man ja auch viel gelesen über Angela Merkel, Interviews, 10 Jahre, wir schaffen das und so weiter.
Da war nochmal ein anderer Spirit. Ja. Und das finde ich wirklich beängstigend, diese Entwicklung.
Das macht mir Sorge. Und da finde ich es gut, dass die Kirchen auch beim CSD auch da ihre Stimmen dann auch erheben. Das finde ich auch wichtig, um die CDU an das C in ihrem Namen zu erinnern und auch zu ermahnen.
Ja, und es zeigt einfach auch, wie Vielfalt entwertet wird in dieser Sprache. Also, dass da so ein falsches Neutralitätsverständnis, gerade auch die Kritik an den Kirchen, dass sie sagt, mischt euch mal nicht so ein, ihr solltet nicht politisch laut sein. Das ist wirklich ein falsches Neutralitätsverständnis.
Also, die Aussage, dass Kirche nicht politisch sein darf, also das ist ja so weit weg von der christlichen Botschaft und so weit weg von der Art und Weise, wie Jesus auch agiert hat. Und dann geht es ja gleichzeitig auch, ich meine, das war jetzt schon 2018, Markus Söder, mit dem Kreuz erlass in Bayern. Also Kreuz müsste Symbol bayerischer Identität sein, sagt er ja.
Also nicht religiös. Also die Kirchen sollen nicht politisch sein, aber wir hängen überall das Kreuz hin. Da muss man jetzt aber zugegebenermaßen sagen, Julia Klöckner hat das gesagt, 2025, wird ihm nicht politisch sein.
Und Markus Söder, der war ja auch beim Kirchentag in Nürnberg auch mit dabei und so, also die Aussage darf man jetzt auch nicht, dass ich mal Markus Söder verteidige, die darf man auch nicht ihm jetzt in den Mund legen. Nein, aber das ist, weißt du, PolitikerInnen gehen zum Kirchentag und profilieren sich dadurch auch, also sie nutzen ja auch die Reichweite, die der Kirchentag hat und so weiter, auch für ihre eigene politische Message. Aber wenn die Kirche dann umgekehrt dann auch mal die Politik kritisiert und damit ja auch ihren Auftrag erfüllt, dann soll Kirche bitte nicht politisch sein.
Total, aber das muss man Julia Klöckner ja auch lassen, sie war ja auch auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag und hat auch Stellung dazu bezogen und auch mitdiskutiert. Also das muss man ihr ja auch lassen, dass sie da dann auch offen für einen Dialog drüber war. Und dann auch direkt mal sozusagen in den Laden zu gehen, den man gerade eigentlich den Mund verboten hat, ist ja auch selbstbewusst.
Also muss man schon so sagen. Naja, so, wo waren wir jetzt? AfD normalisieren Kreuz als Symbol für Kulturkampf statt Glauben. Ahja, Kulturkampf, ich finde das ist auch nochmal so ein Thema.
Wenn du, wenn man sich so anguckt, was ist zum Beispiel gerade mit Rosius Gerstorff passiert, ja? Also wenn man sich das nochmal alles anschaut, was ist da eigentlich passiert beim Thema Abtreibung? Das war ja letztendlich das, woran sich das Ganze so entfacht hat und warum das so groß geworden ist. Wo dann aber dieser Plagiatsvorwurf sozusagen vorgeschoben wurde. Ja genau, aber im Prinzip ging es darum, weil Abtreibung eignet sich ja auch sehr gut als Mittel für einen Kulturkampf, weil du hast die Guten und die Bösen.
Es eskaliert, ja ja. Und das ist ja auch, das kann man ja auch in den USA beobachten. Unglaublich, es eskaliert in Deutschland, da werden ganze Wahlkämpfe mitgeführt.
Genau und ich hab mich wirklich lange gefragt, warum denn das Thema Abtreibung? Warum eigentlich? Als Harris und Trump und so, also das war so unglaublich prominent, das Thema in den Wahlkampf. Aber interessant ist ja, dass es wirklich auch sehr starke Lebensschutznetzwerke gibt und starke Kampagnen aus diesem Bereich, die dann auch eben gegen die Juristin Brosius Gerstorff angegangen sind. Und in diesen Netzwerken ist ja auch Beatrix von Storch.
Die war ja auch schon auf so Märschen fürs Leben und so. das finde ich wirklich auch und das mündet dann darin, dass Beatrix von Storch dann Brosius Gerstorff im Bundestag ja im Juli 25 jetzt unterstellt hat, dass Babys bis zwei Minuten vor der Geburt entmenschlich werden von Brosius Gerstorff. Und das ist einfach ja auch komplett falsch.
Dann hat sie doch auch diese Frage gestellt an Merz, ob er das denn jetzt dulden würde. Und dann finde ich das krass, dass man solche Aussagen nicht nur einfach tätigen kann, ohne dass es irgendwelche Konsequenzen gibt. Aber das ist ja nicht die einzige wirklich an den Haaren herbeigezogenen Lügen, die die AfD verbreitet und einfach so sagen können, ohne dass irgendetwas passiert, ohne dass es irgendwelche Konsequenzen gibt.
Sondern, nicht nur das, also dass sie das einfach so behaupten kann, sondern auch, dass die CDU sich dem dann auch beugt. Die CDU hat ja dann ihre Zustimmung dann auch verweigert, Brosius Gerstorff gegenüber. Und sich auch diesen starken Stimmen, die da diese Vorwürfe machen oder auch gerade diese Aspekte, die ja eigentlich nichts darüber aussagen, über ihre Qualifikation als Richterin.
Ja, total. Also es wurde sich daran, es wurde quasi, also die AfD und auch diese Lebensschutznetzwerke, die ja auch weltweit total vernetzt sind, auch noch ultra gut finanziert werden. Das war quasi so, wie man hält ihnen ein Stöckchen hin und die CDU springt drüber.
Also ich nehme es jetzt. Und christlich, also erstmal muss man sagen, dass aus christlicher Perspektive, ja, ist natürlich, oder theologisch gesehen auch, ist es natürlich wichtig, Leben zu schützen. Aber wenn man nur das ungeborene Leben im Blick hat und nicht das Leben von Frauen, von Geflüchteten, von Armen, von queeren Menschen und so weiter, dann ist es Heuchelei.
Also das ist theologisch gesehen einfach sehr, sehr kurz gedacht. Weil sich da auf irgendwas eingeschossen wird. Und Babys, Kinder, die dienen natürlich auch gut, das so hervorzuheben.
Aber man darf ja anderes Leben überhaupt nicht aus dem Blick verlieren. Ja, und es wird einfach auch so instrumentalisiert, weil Babys und auch ungeborene Föten können, also können dann einfach genommen werden. Ihr dient jetzt sozusagen unserer Argumentation, aber die können sich ja nicht dagegen wehren.
Genau, und auch die EKD, die setzt ja auf Beratung, auf Gewissensentscheidung, lehnt Kriminalisierung ab und erkennt halt das Spannungsfeld Schutz des ungeborenen Lebens und Schutz der Frau auch an. Also das ist viel komplexer und dadurch theologisch auch viel christlicher gedacht, als das, was da in diesem Kulturkampf auch genutzt wird und wo ich da auch von einer christlichen Partei ein bisschen mehr erwartet hätte, als das Stöckchen der Rechten zu nehmen und darüber zu springen. Ja, und da sieht man halt auch, wie rechte ChristInnen dieses Thema Abtreibung so unglaublich, sich unglaublich daran festhalten und es hochhalten, weil es sich einerseits eignet dafür, um Eskalation zu verursachen, um abzulenken auch von anderen Themen und eben weil diejenigen, um die es geht, selber keine Stimme haben.
Ja, total. Und deswegen kann man die besonders gut instrumentalisieren und dann kann man auch schön ablenken von armen Menschen, von MigrantInnen, von Frauen, von den Leuten, um die es wirklich geht, die diese Entscheidungen auch treffen müssen und ja, die werden da gar nicht in den Blick genommen. Ja, und das Interessante finde ich, dass genau mit dieser Art von Politik verliert die CDU ja auch bei Umfragen, also an Stimmen.
Also die CDU, die verliert massiv bei jungen Frauen. Das waren nur 11 Prozent in der Gruppe der 18-24 Jährigen. Gleichzeitig gewinnt die AfD stark bei jungen Männern, also 26 Prozent.
Ja, die Rhetorik der AfD zu übernehmen, bringt einem nicht die Popularität der AfD ein, sondern man verliert eher, weil die Leute dann doch das Original wählen. Und allein da, denke ich so, und Menschen mit Migrationsgeschichte, die fühlen sich weder von CDU noch von AfD repräsentiert in so Umfragen. Und das finde ich schon nochmal auch, also das finde ich so kurz gedacht, weil wir leben in einer Gesellschaft, wir leben in einer Gesellschaft der Superdiversität.
Also unsere Gesellschaft, die ist so divers und wird sie auch immer mehr werden und sich damit nicht mehr zu beschäftigen. Und da denke ich mir, CDU und Kirche, die tun sich da beide so schwer, das anzunehmen und auch langfristig dazu denken, da passen sie wieder ganz gut zueinander. Ja, genau, also da sieht man auch, dann sieht man dann doch die Ähnlichkeit zwischen CDU und Kirche.
Beide konservativ, beide verlieren die Jugend, weil die sich einfach nicht gehört fühlen, weil sie sich nicht repräsentiert sehen, weil sie sich nicht damit identifizieren können. Und irgendwie auch Diversität als Bedrohung statt als Realität. Ja, genau, also weniger so, okay, wie können wir gut damit umgehen, sondern eher so, als ob es irgendwie so eine Eventualität wäre, der man vielleicht ja noch entgegenwirken könnte statt die Realität in unserem Land heute.
Ja, und wenn man sich dann so geschichtlich auch noch mal das Versagen der Kirche anschaut, also ich habe in der Monitorsendung, da hat er mich am Anfang, ich weiß nicht mehr, wie die Frage war, aber dann war ich direkt so bei meiner Einstiegsaussage bei, dass die Kirche ja auch verantwortlich ist für Kreuzzüge, Kolonialismus, Rassismus, also mitverantwortlich, Versklavung von Menschen, NS-Kollaborationen, Verfolgung von queeren Menschen usw. Und dass es dann natürlich aufgrund der Geschichte Anknüpfungspunkte gibt, warum rechtskonservative oder auch rechte Christinnen da auch ganz viel Anknüpfungspunkte in der Geschichte der Kirche haben, das war gleich so ein steiles, ich wollte gar nicht so provokant einsteigen, aber der stellte mir diese Frage und ich hatte die Frage ja vorher nicht und dann fing ich direkt so damit ein und dachte so, wow, jetzt habe ich direkt am Anfang einen losgelassen. Aber das ist ja tatsächlich was, wo ich denke, es ist so wichtig, dass die Kirche ihre Geschichte aufarbeitet, weil ansonsten gibt es so viele Anknüpfungspunkte aus der Kirchengeschichte, die einfach schwierig sind, Menschen zu beachten, die zu Tod und Unterdrückung geführt haben.
Also die Kirche ist jetzt nicht ein Verein, der irgendwie eine 2000 Jahre alte Friedensbewegung ist. Ja und man muss auch gar nicht so weit zurückgehen und man kann auch kurz, selbst innerhalb der Kirche, also Frauenordination in der EKD gibt es so wirklich seit den 1980er Jahren. Also die Kirche war zu keinem Zeitpunkt auch gesellschaftlich gesehen in irgendeiner Weise in einer Vorreiterposition, sondern immer nur ist sie sozusagen hinterhergezogen, nachdem es gesetzlich quasi nicht mehr anders wurde.
Also es wurden erst die Gleichberechtigungsgesetze eingeführt und dann ist die Kirche erst nachgezogen. Also auch widerwillig. Und aktuell halt auch sexualisierte Gewalt.
Das sind auch alles so, wo ich so denke, wir sind ja nicht der Himmel auf Erden. Und das finde ich dann auch noch mal umso wichtiger, dass auch es ist toll, dass die Kirche ihre Stimme erhebt. Keine Frage, soll sie auch weitermachen.
Aber auch sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen, das aufzuarbeiten, um auch dann die Stimme für Menschenwürde und Demokratie zu sein, die man sein möchte. Also damit man das überhaupt auch kann. Und das finde ich auch noch mal so wichtig, dass auch wenn die Kirche ihre Stimme erhebt, was toll ist, diese Selbstreflexion auch mitzudenken, damit sie das auch weitermachen kann.
Und sich nicht als moralisch besser zu sehen, aber sich gerade aufgrund der eigenen Geschichte und der christlichen Werte verpflichtet sieht, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und auch die Stimme zu erheben. Ja, genau. Und gerade weil sie eben auch diese Geschichte hatte, ist sie auch in der Lage dazu, da qualifiziert eine Meinung zu haben.
Und dann heißt nämlich christliche Politik die Schwächeren zuerst. Also christliche Sprache heißt dann würdig und nicht irgendwie diffamierend. Und christliche Haltung heißt klare Kante gegen rechts ohne Wenn und Aber.
Ja, vielleicht ist das C in der CDU nicht ganz obsolet. Vielleicht muss das einfach nur wieder neu mit Leben gefüllt werden. Also sich wirklich zurückbesinnen auf das, was die CDU damals auch angetrieben hat.
Also Liebe, Gerechtigkeit, Hoffnung, gerade ein Gegenstück zum Konservatismus und gerade als Gegenstück zu diesen menschenverachtenden Stimmen. Ja, letztens hat mir eine Theologin gesagt, von der ich das überhaupt nicht gedacht hätte, dass sie überlegt, in die CDU einzutreten, um quasi von innen heraus wieder auch an das Christliche zu appellieren. Das fand ich schon auch stark.
Ja, kann man machen. Ist auch eine Möglichkeit. Ja, also letztendlich auch.
Ich mein, die Kirche wollen wir auch von innen heraus verändern. Denkt mal drüber nach, Leute. Das ist kein Aufruf, um in die CDU einzutreten.
Aber das fand ich nur interessant. Genau, es gibt auch andere Möglichkeiten. Ja, bevor ich mich jetzt hier weiter... Bevor mir hinterher noch Parteiwerbung für die CDU vorgeworfen wird... Ich glaube, wenn man sich den ganzen Podcast jetzt angehört hat, würde man nicht auf die Idee kommen, dass das jetzt Parteiwerbung ist.
Manchmal nehmen Leute so Bröckchen raus. Ein Zitat von Sarah Wetscher aus den Podcast-Sachen. Er verändert die Partei von innen heraus.
So, bevor ich mich weiter um Kopf und Kragen rede, kommen wir doch zum Herz. Etwas fürs Herz. Tja, ich hab was Fantastisches mitgebracht, was wirklich zum Thema passt.
Es gibt auf ProSieben eine neue Sendung. Und die heißt... Kritischer Titel, ja? Es ist abelistisch. Aber es ist der Name, ja? Deutschlands dümmster Promi.
Es soll irgendwie eine Quiz-Sendung sein, die so umgedreht ist. Also die, die es wissen, fliegen raus. Nein! Oh, das ist eigentlich voll cool.
Die Idee. Aber dann lügt man doch. Ja, ich verstehe auch nicht so richtig, wie das funktionieren soll.
Weil ich kann mich dann ja auch unwissend stellen. Obwohl ich es vielleicht nicht bin, nur damit ich drin bleibe. Ja gut, aber wer möchte den Titel Ich bin der dümmste Promi Deutschlands haben? Aber man gewinnt dann etwas außer diesem Titel oder einfach nur Fame? Ich weiß es nicht.
Aber wer will sich mit solchen Federn schmücken? Da kommen wir jetzt zu. Warum passt das zu dieser Podcast-Folge als Herz? Weil Joe Laschet, also der Sohn von Armin Laschet und Gloria-Sophie Burkant, die Tochter von Markus Söder, das sind anscheinend beide so B-Promis oder C-Promis Sind die für irgendetwas bekannt, außer für ihre Väter? Weiß ich nicht, aber die beiden sind in dieser Sendung mit dabei. Ach, krass.
Ja. Ja, so vermischt sich wieder Politik. Aber das Interessante ist, dass Söder und Laschet sich gar nicht so gut verstehen.
Ja, ich kann mir auch nicht vorstellen. Die sind schon ein bisschen anders vom Typ her. Auch von der politischen Einstellung her.
Jedenfalls fand ich das total witzig und das ist jetzt nicht was, was euer Herz berührt, aber vielleicht zum Lachen bringt. Ich frage mich, wie das funktionieren soll. Ich gucke ja kein Fernsehen und ich glaube, ich würde mir auch so eine Sendung nicht angucken.
Aber wie das funktionieren soll, frage ich mich. Ja, ich auch. Wenn ihr das guckt, könnt ihr uns ja darüber informieren, wie das funktioniert.
Und dann noch was richtig Schönes zum Schluss. Bill und Tom Kaulitz werden heute 36 Jahre alt. Happy Birthday, ihr Mäuse.
Grüße gehen raus an euch alle. Vielleicht hat ja noch jemand von euch Geburtstag. Ja, Happy Birthday.
Heute ist auch Herbstanfang. Ja, so sieht es hier auch aus. Wir sind in Wuppertal, hier sieht es immer so aus.
Ja, das stimmt. Aber ich mag ja Regen. Also wenn du an einem Ort groß geworden bist, wo es nur heiß ist und es nur Trockenzeit und Regenzeit gibt, dann magst du auch irgendwann Jahreszeiten und ich mag Herbst und ich mag Regen.
Aber es ist schon ein bisschen kalt heute. Ja, aber der goldene Herbst wird kommen. In diesem Sinne, macht es gut, ihr Lieben.
Bis zum nächsten Mal. Tschüss. Dies war ein Podcast der Vereinten Evangelischen Mission.
Wir hoffen, die heutige Folge hat dir gefallen und zum Weiterdenken und Nachfragen angeregt. Falls ihr Fragen an uns habt oder uns Feedback geben wollt, freuen wir uns sehr darüber. Schreibt uns auf Instagram oder ganz klassisch per E-Mail an podcast.vemission.org Weitere Informationen findet ihr auf www.rassismusundkirche.de Mit dem Podcast wollen wir dazu beitragen, Kirche zu einem sichereren Ort zu machen.
Daher versuchen wir unterschiedliche Perspektiven hörbar zu machen und wissen gleichzeitig, dass wir nie alle Perspektiven abbilden können. Wenn ihr das für eine gute Idee haltet und uns darin unterstützen wollt, schreibt über uns auf euren Social Media Kanälen oder lasst uns eine Bewertung bei Spotify oder iTunes da. Danke für eure Unterstützung, fürs Reinhören und vor allem für all die Menschen, die den Podcast inhaltlich und persönlich mit Beiträgen bereichern.
Bis dahin mit den besten Grüßen von der VEM aus Wuppertal.
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