Zwischen Weltschmerz und Kaulitz Hills - Wieviel Eskapismus braucht der Aktivismus?
Shownotes
Themen: Selbstfürsorge, Eskapismus und politischer Widerstand in hitzigen Zeiten
In dieser Sommerfolge von Stachel & Herz sprechen Sarah Vecera und Thea Hummel darüber, wie sie mit Weltschmerz, Klimakrise, Jeff Bezos’ Luxushochzeit und persönlicher Erschöpfung umgehen – und warum Eskapismus kein Verrat an der Sache sein muss.
Highlights der Folge:
Zwischen Aktivismus und Kaulitz-Hils: Wie Auszeiten, Humor und Popkultur helfen, bei Verstand und Haltung zu bleiben
Politik trifft Alltag: Von der Inflation bis zur Bahnpolitik – wo sich Systemkritik und Selbstfürsorge begegnen
Disability Pride & digitale Barrierefreiheit: Was wir vom Disability Pride Month lernen können und warum Barrierefreiheit politisch ist
Mut statt Moralismus: Warum politische Arbeit auch Freude brauchen darf und niemand alles „richtig“ machen muss
Shownotes:
Aufzählungs-Text Julia Schönbeck: "Nicht ohne Uns"
Aufzählungs-Text Sebastian Klein: "Toxisch Reich"
Aufzählungs-Text ttps://unitedinmissionpodcast.podigee.io/27-inklusion-in-der-kirche
Aufzählungs-Text inkbeschreibung
mit freundlicher Unterstützung vom YEET-Netzwerk -
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Stachel und Herz 07.25.01
Stachel und Herz, der Podcast mit Sarah Vecera und Theo Hummel. Wir wollen Kirche zu einem Safer Space machen. Dafür legen wir den Stachel in die Wunde.
Mal mit Gästinnen, mal zu zweit, aber immer mit Herz. 36 Grad und es wird noch heißer. Yeah, es ist sehr warm.
Du hättest jetzt weitersingen müssen. Ich weiß nicht, wie es weitergeht. Ich kenne den Text nicht.
Der Beat wird heißer oder so. Ah, okay. Also, cooles Lied.
Ich kenne den Text leider nicht. Und so ähnlich ist es jetzt auch hier in deinem Büro, Sarah. Es ist ziemlich warm.
Wir mussten natürlich das Fenster zumachen wegen Geräuschpegel. Und der Sommer ist auf jeden Fall da. Die Wasserflaschen stehen bereit.
Auch ihr bitte schön im Schatten eingreben, viel trinken. Herzlich willkommen von der Mutti vom Beat. Eincremen sagt hier die Richtige.
Wie oft ich Sarah daran erinnern muss, dass UVA- und UVB-Strahlen schädlich sind und sie sich bitte mit Lichtschutzfaktor mehr als 10 eincremen soll. Yes. So, schön, dass ihr da seid.
Herzlich willkommen zu Stacheln und Herz, ihr Lieben. Summerfeeling, ihr merkt es. Und ja, was haben wir zu erzählen? Erstmal wollten wir euch sagen, dass ihr uns bitte abonnieren solltet.
Ja, genau. Folgt uns auf allen Plattformen. Es ist ein bisschen erbärmlich, dass am Anfang jetzt direkt so oder so.
Bitte. Haben wir doch letztes Mal auch. Also es ist nicht so, dass uns niemand hört.
Also ob ihr uns bei Spotify hört oder bei Apple Podcast oder wo auch immer, ihr könnt da auf Abonnieren klicken. Und das hilft total unserem Algorithmus. Ja, und auch, ich meine, wir bieten hier kostenlose, hochwertige Bildungsarbeit.
Mit Humor an. Voll hochwertig. Mit Humor, ja.
Und genau, ihr müsst nichts zahlen, aber ihr könnt uns folgen. Nein, ihr könnt auch zahlen. Better Place.
Grüße an unsere Geschäftsführung, die ihr manchmal reinhört. Better Place. Kann man immer noch spenden, ne? Kann man spenden.
Wir haben Leute, die spenden. Regelmäßig? Ja, monatlich spenden die für uns. Deswegen müssen wir uns ja auch ein bisschen Mühe geben.
Ja, wir geben uns auch Mühe. Müde. Wir geben uns wirklich Müde, Leute.
Also, wenn ihr irgendjemandem einen wunderbaren Sommerpodcast mit Tiefgang und guter Laune empfehlen wollt, here we are. Ja, absolut. Und ich hab ja auch überlegt, Thea zweifelt daran oder ist da noch zögerlicher als ich, ich bin kurz davor, ich stehe so an der Klippe zum Sprung, zu TikTok.
TikTok, TikTok, TikTok. Ich hab wirklich ein bisschen Angst vor TikTok, weil ich bin schon ziemlich Instagram-süchtig. Ich auch, es wird auch schlimmer, ne? Es ist nicht okay.
Und TikTok ist der Suchtfaktor, glaube ich, noch höher. Und deswegen versuche ich ... Also, ich hab die App gar nicht. Ich auch nicht.
Ich hab sie nicht. Ich bin nicht registriert. Ich war noch nie registriert.
Ich auch nicht. Aber weißt du, ich fahre ja jetzt mit meinem Patenkind nächste Woche zusammen in Urlaub. Die ist 14.
Und wir fahren zu zweit. Also, Quality Time. Und die nutze ich ja immer ganz uneigennützig, damit sie mir erzählt, was so ... Was die Kids so machen.
Was die Kids so machen. Was cool ist. Das heißt jetzt nicht, dass wir 14-Jährige wollen, aber die weiß halt mehr als ich von der Welt, was so was alles angeht.
Ja. Und, genau. Also, ich hab auch letztens, ich war ja letzte Woche bei Robbie Williams, ne? Das war so schön.
Das stimmt, da haben wir noch gar nicht drüber geredet. Du hast nur Fotos geschickt. Durchschnittsalter 40.
Das war so schön. Ja, überleg mal, wann Robbie Williams sein Zenit hatte. Wir standen in der Nordkurve auf Schalke.
Das war mega. Wir kannten den ganzen Block um uns herum. Wir waren so ein Ried.
Du kanntest den ganzen Block um dich herum? Ja, ich war ja nur mit einer Freundin da. Und weil es ja freie Stehplätze in der Nordkurve waren, waren wir auch drei Stunden früher da, ne? Und das heißt, die Leute rundherum ja auch. Und man hat sich kennengelernt.
Man hat zusammen Weinchen getrunken. Und gleiches Alter. Gleiche politische Einstellung übrigens nicht unbedingt.
Aber so bin ich mal aus meiner Bubble raus. Wie lange ging das Konzert? Das ging zwei Stunden. Also habt ihr fünf Stunden gestanden? Nee, man kann sich dann ja quasi auf den Boden da setzen.
Das sind ja so Treppchen, wo du dann hinterher stehst. Aber vor allem war da gesessen. Wie so ein Picknick mit neun Leuten, ne? Und war auch echt ganz unterhaltsam.
Und das Witzige war, zwei Tage später war ja Bruce Springsteen auf Schalke. Und bei Robbie standen wir noch in der Nordkurve. Bei Bruce Springsteen haben sie in der Nordkurve Sitzplätze eingebaut.
Da merkt man schon, das ist nochmal eine andere Generation. Richtig witzig. Ja, da habe ich mich dann wieder jung gefühlt.
Jedenfalls habe ich aber 18-Jährigen davon erzählt, völlig euphorisch, ein Wochenende vorher, dass ich zu Robbie Williams gehe. Und die gucken mich mit großen Augen an. Und dann sage ich, take that.
Und das kannten die gar nicht. Die kannten doch eher Robbie Williams. Ja, Robbie Williams habe ich schon mal gehört.
Aber take what? Also ich muss auch sagen, selbst ich bin ja takken zu kurz für take that. Habe ich zu kurz gesagt? Zu jung. Aber das ist es halt.
Ich will nicht irgendwann die cringe Alte werden. Ich glaube, in den nächsten Jahren wird sich unsere Welt einfach schneller, schneller, schneller, schneller verändern. Da wird nichts dran vorbeigehen.
Also KI und so, das wird in einer Geschwindigkeit, ich habe es letztens irgendwo gehört, kann ich jetzt nicht belegen, wo. Überhaupt nicht, einfach mal. Laut einer Forschung.
Studien belegen. Ne, doch, warte. Ich lese gerade das Buch Toxisch Reich.
Megabuch. Und jedenfalls in dem Buch wurde halt gesagt, dass die Welt sich, kurz vor dem Ersten Weltkrieg, hat die Welt sich halt enorm verändert. Und jetzt stehen wir wieder an so einem Schneidepunkt.
Also ein bisschen mehr als 100 Jahre später. Und an so einem Schneidepunkt stehen wir wieder, dass die Welt sich enorm rasant verändert. Das soll jetzt niemandem Angst machen.
Kann es auch, weiß ich. Aber es ist ja auch eine Chance darin. Also KI, Social Media und so weiter.
Und wenn ich immer so darüber nachdenke, okay, ich will es nicht irgendwie ganz, ich will nicht irgendwann nur noch die Komische sein, die Robbie Williams noch beschwärmt. Aber mein Gott. Du musst man sich ja auch nicht verleugnen.
Nein, das tue ich auch nicht. Da stehe ich ja zu, hallo. Aber ich möchte auch noch so am Puls der Zeit bleiben.
Es kann ja nicht sein, dass ich mit 41 sage, okay, jetzt ist es auch vorbei, jetzt lerne ich nichts Neues mehr. Und deswegen, mit meinem Partnerkind, da lerne ich richtig viel. Und TikTok eben.
Also ich glaube, TikTok. Naja, also alle 100 Jahre passiert so ein rasanter Umbruch. Vielleicht schaffen wir es ja diesmal ohne Weltkrieg.
Obwohl, ich bin mir gerade nicht sicher. Das meinte ich gerade mit Angst. Lass uns über Gutes reden, es ist Sommer.
Im Moment sieht es nämlich... Aber was haltet ihr denn davon? Gebt uns doch mal Rückmeldungen. Wenn da irgendjemand da draußen ist, die sich so richtig auskönnen mit Podcast, Werbung, Reichweite, Tralafitti und so. Also gebt uns doch mal eine Rückmeldung.
Ja, sollten wir auf TikTok gehen, weil ich habe auch, das war beim JIT-Wochenende, da haben wir auch gelernt gehabt, dass man auf TikTok gerade Podcast-Werbung mit viel Reichweite und so, dass es besser läuft als auf Instagram. Müssen wir dann tanzen? Ja, zum Beispiel. Nein, glaube ich nicht.
Wenn du tanzen willst, kannst du auch tanzen, ich halte dich nicht davon ab. Erwähnen wir jetzt noch den Live-Podcast? Ich glaube, wir erwähnen alles, was da steht. Ich habe TikTok mit C geschrieben.
Sie hat TikTok mit C geschrieben. Leute, sie ist so cringe. Wir haben ja immer so ein Gesprächsleitfaden.
Wir quatschen ja nicht nur drauf los, wir haben auch so ein bisschen hier, für die, die es vielleicht rausgehört haben, wir haben so ein bisschen auch so einen Leitfaden. Also, der nächste Punkt auf dem Leitfaden, den Sarah aufgeschrieben hat, ist am 9.7. in Dortmund. Live-Podcast mit Friend of the Podcast Aladin El Malfalani.
Ich hoffe, ihr habt eure Tickets. 20 Uhr, Studio 41. Es ist nämlich ausverkauft, aber ihr könnt euch noch auf die Warteliste setzen lassen.
Also, wenige Restplätze. Die haben auch schon gesagt, dass sie vielleicht noch ein bisschen nachbestuhlen können. Es wird knapp, Leute, aber wenn ihr schon Karten habt, wir freuen uns auf euch.
Aber es ist nicht der letzte Live-Podcast. Live-Podcast macht uns so viel Spaß, mit Rekata, jetzt mit Aladin und dann machen wir noch einen mit Annaberg Am 9. Oktober in Waltrop, also Bergisches Land, hier irgendwo Wuppertal. Nein, ist doch Ruhrgebiet.
Das Botrop, was du meinst. Die ganzen Trop-Sachen sind doch da oben. Nein, nein, nein.
Waltrop ist, glaube ich, wirklich in der Nähe von Dortmund. Ah, ja, jetzt wo du es sagst. Aber ob das noch Ruhrgebiet ist, weiß ich nicht.
Egal, aber in der Nähe von Dortmund, ja. Für mich die ganze Ecke da. Nee, nee, nee, so ist es nicht.
Düsseldorf ist auch nicht Ruhrgebiet, ne? Ja, weil das weiter südlich ist. Ich gucke jetzt so auf dieses ganze Ruhrgebiet, ist ja nicht nur die Städte, sondern auch die Käfer dort. Ja, ok.
Ok, egal. Also, auf jeden Fall 9.10. mit Annaberg über Klimaaktivismus und das wird, glaube ich, auch total spannend. Weißt du, was ich letztens gehört habe, so aus der Verlagsbranche? Wurde mir zugesteckt, dass Klimabücher sich nicht gut verkaufen werden.
Das finde ich total krass. Weil ich so denke, ok, das Thema ist durch. Ja, offensichtlich nicht mehr so sexy.
Jetzt können wir es auch nicht mehr hören. Jetzt können wir es auch nicht mehr hören. Müssen wir uns nicht mit beschäftigen.
Ja, ist krass, ne? Das Problem ist, wir müssen uns damit beschäftigen, weil es holt uns alles ein, Leute. Jo, auf jeden Fall tun wir das. Und genau, ich glaube, jetzt haben wir alles hier so.
Kommen wir zu unserem Stachel? Der Stachel der Woche. Leute, Leute, Leute, ihr werdet es mitgekriegt haben, Jeff Bezos hat in Venedig geheiratet. Ich muss die ganze Zeit an John Bezos denken.
Ich habe gerade Thea vorher erzählt, dass ich jemanden kenne, der immer John sagt anstatt Jeff. John Bezos, irgendwie so wie der böse Zwilling. Oder vielleicht der gute Zwilling? Vielleicht hat er ja einen Bruder, der Donalds.
Auf jeden Fall nicht John, sondern Jeff. Der Jeff hat geheiratet in Venedig und das Ganze war irgendwie so eine krasse Inszenierung von Reichtum und Macht. Es waren irgendwie rund 250 Gäste da, die in Privatjets angereist sind.
Es sind fast 100 Privatjets in Venedig gelandet. Letzte Woche war das ja Ende Juni, vier Tage lang die ganze Stadt flachgelegt und dann werden sie mit Wassertaxis... Flachgelegt? Du meinst lahmgelegt. Nein, so lahm war es ja nicht.
Egal. Wassertaxi sind durch die Kanäle gefahren. Die haben sich gebohrt.
Und so als wäre Venedig nur noch eine Kulisse von Überfluss. Ja, das ist schon echt krass. Gleichzeitig gab es ja auch krasse Proteste dagegen.
In den Palazzi, wo klangen die Champagnergläser und es protestierten auch AktivistInnen in den Gassen. Die haben Banner hochgehalten, wo no space for Bezos, also kein Platz für Bezos, also für so viel Reichtum in einer Stadt, die sowieso schon vom Wasser bedroht ist. Das passt dann ja auch nochmal zu dem, was Venedig gerade durchmacht.
Die Stadt sinkt, der Meeresspiegel ist im letzten Jahrhundert um 30 Zentimeter gestiegen und trotzdem feiern diese Superreichen, als gäbe es kein Morgenmeer. Das ist irgendwie auch so krass, diese Gegenüberstellung. Während die Stadt irgendwie auch in Gefahr ist, feiern die Superreichen, jetzt gerade nochmal zum Klimawandel, worüber wir gerade nochmal gesprochen haben, als ob sie irgendwie unsterblich wären.
Es ist schon irgendwie symbolträchtig. Bezos ist ja nur so ein Beispiel, was zeigt, dass diese Superreichen sich einfach alles nehmen können, ohne Rücksicht auf Verluste. Amazon macht Milliarden, zahlt kaum Steuern, während kleine Händler hierzulande immer mehr abdrücken müssen und pleite gehen.
Und die Arbeitsbedingungen bei Amazon, die sind ja auch gerade nicht rosig, würde ich sagen. Über die Hälfte der Beschäftigten in den USA haben Probleme, ihre Miete zu bezahlen oder überhaupt genug zu essen kaufen zu können. Und viele haben Verletzungen am Arbeitsplatz und das zeigt irgendwie, wie das System auf Kosten von ArbeiterInnen läuft.
Ja und hier in Deutschland ist es ja auch nicht besser. Amazon verweigert immer noch Tarifverträge für viele der Beschäftigten. 40.000 habe ich gelesen.
Und das Ganze wird so zum Symbol für ein System, das Reichtum feiert, aber kaum etwas für die Gesellschaft, also für die eigenen Beschäftigten, aber dafür ja auch für die Gesellschaft. Das ist ja ein riesen Unternehmen, wo sehr, sehr viele Menschen arbeiten. Und dann diese Privatjets, das war auch nochmal so symbolträchtig.
Die verursachen 354 Tonnen CO2, das ist so viel wie 30.000 Autos an einem Tag, während Nedig immer mehr Wasser aufnimmt. Also diese Feierei, das ist schon echt, das ist schon irgendwie so krass, weißt du. Und ich stehe zu Hause und trenne meine Pappe von meinem Joghurtbecher und denke so, wow, ich mache hier jetzt meinen Teil, was nicht heißen soll, dass das nicht gut ist.
Kann man machen, aber dort wird gezeigt, die Stadt geht unter, die Stadt geht unter und die feiern, als ob alles unendlich ist. Also, ich weiß nicht, also für mich ist das jetzt keine Märchen-Love-Story, sondern ich finde das eher bedrohlich. Es zeigt einfach, wie so eine Klasse, eine kleine Elite sich selbst entgrenzt hat.
Steuerfrei, schamfrei, unantastbar. Ja, und dann ist das ja kein Einzelfall. Also das System privatisiert Gewinne und sozialisiert die Schäden.
Von Steuervermeidung bis zum Klima, bis zur Klimakatastrophe. Dann diese Hochzeit, die ist ja nur ein Symbol für eine Welt, finde ich, die in ihrer Ungerechtigkeit eigentlich auch ertrinkt. Ja, und das ist natürlich das, darum geht's ja eigentlich auch.
Also das Problem unserer Staaten, unserer Demokratien ist ja auch, wie sie mit Vermögenden umgeht. Also die werden bevorteilt, während die breite Masse auf der Strecke bleibt. Ja, da kann ich auch nochmal wirklich das Buch Toxisch Reich empfehlen.
Das war wirklich, das war schon, da geht's auch gerade darum, wie Reichtum unsere Demokratie gefährdet. Naja, und dann eben genau das, Politikerinnen und Politiker machen da ja auch dann irgendwie mit, ja. Also keine Steuer für Vermögende, ist ja auch in Deutschland ein Problem.
Steuersenkungen für Unternehmen, aber eben kaum auch wirklich für die einzelnen Personen, für die BürgerInnen. Das ist eigentlich das eigentliche Problem. Ja, also es ist irgendwie eine globale Konkurrenz, bei der die Superreichen am wenigsten Steuern zahlen, auf Kosten aller anderen eigentlich.
Unglaublich, ja. Und wo wir gerade bei Reichtum sind, ja. Und bei Privatjets? Nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee.
Nicht bei Privatjets, weil das muss man ja mal sagen. Wir wollen ja heute über die, ähm. Heute, jetzt kommen wir zum Thema.
Jetzt kommen wir zum, Achtung, Thema. Staffel vorbei. Jetzt kommt das Thema, unser Thema, das habt ihr ja schon, wir tun immer so, als ob Sie es nicht gelesen hätten.
Das ist ja irgendwie auch Quatsch. Ihr wisst ganz genau, warum. Zwischen Weltschmerz und Kaulitzhilz, wie spiel Exkapismus braucht der Aktivismus.
Fast ein Zungenbrecher hier geworden, unsere Folge. Naja, jedenfalls, ähm, Tom und Bill reisen nicht, ähm, im Privatjet um die Welt. Die fliegen Linie.
Mhm. Aber dann first class. Davon lieben wir sie ja natürlich.
Ja gut, wir sind auch viel beschäftigt, ne? Ja. Muss ich auch ausruhen. Und ich finde, und ganz ehrlich, also ich fliege ja auch relativ viel.
Ganz ehrlich, wenn ich das Geld hätte, ich würde immer Business Class fliegen. Ich bin einmal in meinem Leben, das ist vorletztes Jahr, vorletztes Jahr ist mir das einmal passiert. Ja, mir ist das auch einmal, mit Emirates bin ich nach Dubai geflogen.
Ich bin mit Qatar geflogen und die haben mich geupgradet. Und es war die beste Reiseerfahrung meines Lebens. Und es war nach meinem 40.
Geburtstag, wo du so müde warst. Oh mein Gott. Von der Party in den Jet.
Ich kam von Saras Party vollkommen hungover. In Frankfurt musste ich dann, ich musste ja noch in Frankfurt abfliegen. Das heißt, ich bin morgens um 5 in den Zug gestiegen.
Nachdem ich irgendwie um 2 von deiner Party nach Hause gekommen war. Und dann wurde ich einfach geupgradet. Und das war nicht einfach nur, du hast einen etwas breiteren Sitz und ein bisschen mehr Beinfreiheit.
Ich hatte eine Kabine. Du hast so eine eigene Kabine mit so einer, oh ich hab schon zu oft darüber geredet. Es war wirklich Business Class.
Leute, es ist super. I love it. Es wird mir nie wieder passieren, aber dieses eine Mal war es toll.
Guck mal, und an dieser Stelle stoßen Tom und Bill dann immer an. Und da zählt Tom kurz den Cocktail, den er gemixt hat. Stimmt, du hörst ja auch qualitätsvoll.
Genau. Und dann kling, und dann stoßen sie an. Und dann geht's halt so.
Ich hab hier meine Wasserflasche. Und dann, ja, ich hab meinen Kaffee hier. Und dann geht's halt so weiter.
Ja, also Leute. Bei Tobi Feix gab es noch Sekt. Ja, ja.
Gibt's leider nicht jedes Mal, Leute. Ich hab letztens auf Instagram gelesen, wenn du mal traurig bist, dann denk daran, die Welt ist 4543 Milliarden Jahre alt. Und du hast es geschafft, zur selben Zeit zu leben wie Bill und Tom.
Natürlich, mein Algorithmus ist voll darauf gepolt. Ich krieg ja alles. Alles zur neuen Staffel krieg ich angezeigt und so.
Und letztens schrieb mir jemand dann auf Instagram, Sarah, Kaulitz und Kaulitz, jetzt Robbie Williams. Dann bist du in den TM7 verliebt. Was kommt als nächstes? Ja, meine lieben HörerInnen, das kommt als nächstes.
Wir machen eine Folge dazu. Was ist TM7? Ich wollte es jetzt nicht ganz aussprechen. So eine Küchenmaschine.
Ich weiß es tatsächlich nicht. So eine Küchenmaschine. Ach so.
Wo du selbst gesagt hast, die sieht ein bisschen, die sieht schon ein bisschen cool aus. Die sieht krass aus mit diesem iPad großen Display. Ja, das ist ungefähr so ein großer Display wie auch im Tesla zumindest.
Ich fahre keinen Tesla, werde ich auch nie tun. Ich muss ja zum Glück keinen Sticker aufs Auto machen. Also Vorwerk, irgendwann könnt ihr uns mal sponsern hier.
Jetzt hast du es doch gesagt. Tesla-Fahrende haben ja den Sticker hinten drauf. Ich habe den Tesla gekauft, bevor Elon Musk durchgedreht ist.
Wobei ich mich da immer frage, und wann war das? War ja eigentlich schon immer. Bisschen strange war er schon immer. Ich wollte gerade sagen.
Ja, also. Leute sind darüber empört, dass ich das tue und höre und liebe. Okay.
Für mich ist das ziemlich harmlos. Ja, gestern wurde ich schon wieder darauf angesprochen. Also Sarah, als wir das gesehen haben, dachten wir so, was ist denn mit der Sarah los? Und dann denke ich mir, die Sarah kommt aus dem Ruhrpott.
Die ist irgendwie nicht im Akademiker-Innen- Stühlchen auf die Welt gekommen. Und das liebt die Sarah auch, dass die Sarah so ist. Also Tom und Bill kommen nicht aus dem Ruhrpott.
Nein, aber ich glaube, das liegt auch ein bisschen an unseren und deinen Themen. Dass die Leute sich nicht vorstellen können, dass du so etwas oberflächliches, in Anführungsstrichen. Dass ich nur meine Sachbücher lese mit meinem Textmarker an der Hand, aber so rede ich doch auch gar nicht.
Und dass du auch so philosophische Gespräche führst und immer so sehr aktivistisch und so weiter. Alles sehr ernst. Genau, und dann hat mich das auf jeden Fall ins Nachdenken gebracht.
Und wir haben uns mal so ein bisschen damit beschäftigt. Denn das ist schon was, was ich vertreten kann auch. Also das ist jetzt nichts, woraus ich ein Geheimnis mache, tue ich auch nicht.
Und das ist ja auch nur so ein scheinbares Paradox. Ja, ja, genau. Also Eskapismus, vielleicht können wir den Begriff, also Eskapismus wie Escape, also Flucht.
So dieses, das kriegt das, jetzt kriegt das Ganze wieder so was negativ konnotiertes, dass man irgendwie vor der Realität fliehen muss. Aber sagen wir es mal so, so eine Art Ausgleich zu schaffen. Genau, das ist ja vielleicht auch nochmal der Unterschied, dass es nicht Flucht in dem Sinne ist, sondern dass es ein bewusstes Ausbalancieren von Selbstversorger und Engagement auch ist.
Also es ist nicht, ich fliehe jetzt in irgendeine Welt, um von irgendwelchen Problemen zu fliehen. Denn man muss sich ja auch mal vor Augen halten, also auch bei Rassismus ist es so. Wenn ich da manchmal so stehe bei Vorträgen oder so, dann sage ich den Leuten, naja, also Rassismus ist ein über 500 Jahre historisch hervorgewachsenes Unterdrückungssystem.
Weltweit existiert das. Unsere Welt im, also im negativen Sinne wird sie davon zusammengehalten auch. Also das kapitalistische System profitiert davon.
Wir werden es nicht schaffen, Rassismus während unserer Lebenszeit aus der Welt zu schaffen. Ich werde auch nicht schaffen, das Patriarchat. Ich bin ein kleiner Teil auf einem langen Weg des Widerstandes.
Und das will ich auch bleiben. Und wenn man sich damit beschäftigt, dann sieht man auch einfach, man könnte auch daran verzweifeln dann. Also mit dieser Vorstellung, ich kann machen, was ich will.
Ich kann versuchen, was zu bewegen. Also ich kann Leute dafür begeistern, sich auch dafür zu engagieren. Aber egal, was ich tue, ich werde das Ende nicht mehr miterleben.
Ja. Und meine Kinder wahrscheinlich auch nicht. Und das, wenn man sich das so vor Augen hält und wenn man sich damit beschäftigt, dann kann man ja auch wirklich frustriert werden.
Genau. Und resignieren. Und da finde ich, hilft mir das.
Also eben nicht als Flucht, sondern auch einfach zu wissen, ich kann auch etwas, ich habe etwas, was mir hilft, dass ich mich nicht ständig darauf fokussieren muss, dass ich eigentlich diese Sisyphos-Arbeit mache und es keinen Ausweg gibt. Und es ist ja auch so, es ist niemandem damit geholfen, wenn ich den ganzen Tag nur toternst in der Ecke sitze. Also und das finde ich halt so schön daran, dass es, manchmal ist es auch einfach so, wenn ich dann, also ich gehe relativ viel laufen und dann höre ich was oder ich fahre Auto oder Bahn und dann höre ich was und und wenn ich immer nur Schweres höre und ich höre auch viel Sachbücher und so dabei und auch viele tiefe Podcasts so, wobei ich ja auch nicht sagen will, dass Kaulitzilz nicht tief ist, also ganz ehrlich.
Komme ich gleich nochmal zu. Aber es ist niemandem davon geholfen, wenn man sich so selbst geißelt auch. Ja.
Da höre ich halt vieles auch, was mir ganz bewusst Leichtigkeits ins Leben bringt. Und das hat ja dann auch einen doppelten Vorteil. Also einerseits achtest du auf dich und du hast, ne, du mentale Gesundheit und du tankst Energie, um selber nicht kaputt zu gehen und gleichzeitig hat es halt den Vorteil, dass du dann auch die Arbeit weitermachen kannst.
Ja. Also, dass auch andere davon profitieren, dass du auf dich achtest. Ja.
Und das ist eben auch was, wo in der letzten Folge Kaulitzilz haben Bill und Tom, ich erzähl jetzt mal ein bisschen. Erzähl einfach. Haben sie darüber geredet, dass, also sie sind ja kein politischer Podcast.
Also nicht offiziell. Und damit sind sie auch nicht angetreten, weil da irgendeine Kritik an Bill, wo er nicht politisch genug war oder was weiß ich, was irgendwie in die Richtung ging, die Kritik. Jedenfalls haben sie dann gesagt, naja, aber unsere Inhalte sind ja politisch.
Und das, finde ich, merkt man jetzt auch nochmal beim Musikfestival zum Beispiel. Jetzt mal abgesehen von Tokio Hotel. Die werden ja auch immer politischer.
Wer darf wie auftreten? Hier die YMCA-Leute, die waren in Köln beim Festival nach den No Angels letztes Wochenende. Und hier, wie heißen die denn? Die Village People? Ja. Echt? Gibt's noch? Ja, hab ich auch gedacht.
Krass. Jedenfalls sind die aber auch bei der Inauguration von Trump aufgetreten. Ach.
Und dann waren die jetzt bei einer Ballade. Der spielt immer YMCA auf seinen Wahlkampfveranstaltungen. Obwohl das ja auch so ein Song ist, der auf CSD ist und so, ne? Und auch so gespielt wird und so.
Und die Village People, die sind halt bei Trump aufgetreten. Und jetzt halt bei irgendeinem bei irgendeinem Regenbogen-queeren Festival oder so nach den No Angels. Die sind doch voll die queeren Ikonen und da sind auch POC mit dabei.
Ja, jedenfalls sind dann, ist das Publikum nach den No Angels demonstrativ gegangen, als die Village People kamen, weil sie halt, ne, die Verräter so. Also man merkt ja auch vieles wird politisch, was für sich selber nicht den Anspruch hat, politisch zu sein und so. Finde ich ist es auch bei Kaulitz-Hills, dass zum Beispiel es kommen politische Inhalte rüber, ob das LGBTQI-Themen sind, ob das Tierschutz ist, ob das auch Politik ist und so.
Man kann es schon raushören, ja? Ob das jetzt der Crush auf Lars Klingweil ist oder so. Man kann da einiges raushören, ja? Lars Klingweil, echt? Bill findet Lars heiß. Und Lars Klingweil war bei der Premiere von Kaulitz & Kaulitz in Berlin dabei jetzt.
Und gab es da ein Need Cute? Yes, bei der Aftershow-Party hat man das. Das war jetzt süß, wirklich. Finde ich total schön.
Und Lars Klingweil hat das tatsächlich, also Bill hat irgendwann mal im Podcast erzählt, dass er ihn heiß findet. Und dann hat Lars Klingweil das auch aufgegriffen und bei Insta irgendwie so einen Post gemacht, so wenn Bill Kaulitz auf dich steht oder irgendwie so. Das ist ja auch richtig cool.
Schon ein cooler Move. Ja, voll. Also ich würde das auch instrumentalisieren.
Naja, jedenfalls ist es ja so, dass da schon auch viel Politik mitmischt und da gibt es ja auch wirklich Studien drüber, dass Humor und auch Lachen hilft, um auch aktivistische Themen und politische Themen leichter aufnehmen zu können. Also das tun wir, das tue ich ganz bewusst in meinen Lesungen auch, dass ich auch Lacher und so einbaue, weil es dann auch leichter zu ertragen ist. Und ich komme meinem Ziel übrigens auch näher, wenn ich mal, wenn ich mehr Leichtigkeit reinbringe, als wenn ich nur Stränge bringe.
Anderen Zugang auch zu nehmen. Also einen anderen emotionalen Zugang auch. Und du erreichst Leute anders.
Und ich meine, Humor ist ja auch häufig politisch. Also ob es jetzt Trump-Memes sind oder überhaupt Satire. Satire und Kabarett und so weiter, das sind ja auch Formen des Protests.
Also ich weiß auch noch, als ich in Indonesien gelebt habe, das war zu der Zeit der Suharto-Diktatur, als ich klein war. Und das war gegen Ende der Suharto-Diktatur und damals hatten die Leute halt auch wirklich Angst und so. Und man hat aber angefangen, sich gegenseitig Witze zu erzählen.
Über Suharto und seine Familie. Und das war einfach ein Zeichen dafür, dass deren Zeit zu Ende war. Weil Leute sich nicht getraut haben, zu demonstrieren.
Sie haben sich nicht getraut, in der Öffentlichkeit etwas Kritisches über den Diktator zu sagen. Aber sie haben sich so Witze geflüstert. Und ich finde, das ist einfach nochmal ein Zeichen dafür, Humor kann politisch sein und ist eine besondere Art, auch politische Ungerechtigkeit oder Ungerechtigkeit unter Drückung Machthaber auch so aufs Korn zu nehmen, dass es denen auch die Macht nimmt.
Es ist ja auch ähnlich wie mit der Meme-Kultur. Also dass Trump oder Friedrich Merz Memes sind oder so, das ist ja auch Man lacht darüber. Ich liebe Memes.
Das ist einfach genau mein Ding. Genau, du liebst das noch mehr als ich. Ich schick sie dir auch immer.
Ich reagiere auch. Ja, das tust du. I like.
Ähm, genau. Also das ist ja auch nochmal was so, ne, dass ich da auch denke, naja, sowas so abzuservieren so schnell, finde ich auch wirklich schade. Und es ist halt was, wo ich ja klar, es gibt bei Bill und Tom Kaulitz gibt es Dinge, die ich jetzt alle auch kritisch hinterfragen kann.
Also der Alkoholkonsum oder auch klar der Lifestyle. Also klar kann man mich jetzt fragen, auf der einen Seite redest du über Klassismus und dann guckst du dir das an, wie die die Millionen verprassen, weil Bill Liebeskummer hat mal eben, mal shoppen geht für sechsstelligen Bereich oder Betrag so. Natürlich kann man alles machen.
Ist auch nicht falsch, ist auch richtig. Kann nicht alles kritisch sehen. Ja und man kann auch, also sie setzen sich ja auch sehr für Tierrechte und Tierschutz und so weiter ein und jetten trotzdem so durch die Gegend.
Also man kann da auch alles kritisieren, dass da so ne mit zweierlei Maß gemessen wird. Aber machen wir nicht alle Fehler? Also der Mensch, ja, da nehme ich jetzt mal die in Anführungsstrichen Frau, die als Ehebrecherin in der Bibel benannt wird, ja werfe den ersten Stein. Also wer jetzt wirklich alles korrekt macht, ja, bitte los.
Also mach einen Podcast draus. Zeig uns, wie man es richtig macht. Ja und ganz ehrlich, wenn du wirklich alles richtig machst und wirklich dir nichts, nichts zu schaden lassen kannst, dann bist du wahrscheinlich auch eher eine etwas langweiligere Person.
Ja, dann lachst du auch glaube ich nicht mehr. Und es macht dich nicht gerade menschlicher. Nein.
Und Leute wollen ja auch so ne Beziehung aufbauen, obwohl es ja keine direkte Beziehung ist, aber trotzdem, man will sich ja auch hineinversetzen, man will sich ja auch identifizieren können mit Leuten, die auch, die nicht perfekt sind. Auch wenn sie vielleicht ein komplett anderes Leben haben und wenn sie vielleicht auch, also man sich überhaupt nicht in deren Situation hinein versetzen kann, aber auf persönlicher Ebene kann da, kann da ne Identifikation stattfinden und es hilft. Voll.
Und ganz ehrlich, genau das ja, also wenn ich jetzt mich selber geißele und versuche alles immer nur richtig zu machen, also es funktioniert eh nicht und was ich gerade mit dem Joghurtbecher und der Pappe sagen wollte, war auch es, die Welt zu retten hängt auch nicht an mir, das kann auch erleichtern sein, ja. Das heißt nicht, dass ihr jetzt nicht mehr euren Joghurtbecher von der Pappe trennen sollt. Trotzdem noch, schaden kann es ja nicht.
Genau, ist auch ne gute Sache, mach ich auch weiterhin, aber dennoch hängt es nicht davon ab und doch, es hängt auch davon ab, aber nicht nur, also, jetzt kann man mich wieder komplett scheißverstehen. Es steht und fällt nicht damit. Es ist auch einfach politisches Dingens.
Genau, also um wieder auf Jeff Bezos und die Milliardäre zurückzukommen, es müsste eigentlich an ganz anderen Stellschrauben gedreht werden, damit wirklich was sich verändert. Ich hab letztens geguckt, wie ich nach Kopenhagen komme, ne, und also du kannst billiger hinfliegen als mit dem Zug hinfahren und es geht schneller. Also und ich fliege jetzt nicht nach Kopenhagen, aber es war nur einfach mal geguckt.
Aber das ist ja auch was, ne. Warum? Wird nicht mehr in die Bahn investiert, jetzt gibt's ja auch Familienreservierung bei der Deutschen Bahn nicht mehr, ich glaube ab diesem Monat und also es wird nicht mehr in die Bahn, also die Politik könnte mehr in die Bahn investieren. Die diskutieren jetzt auch, ob das Deutschland-Ticket weitergemacht werden soll.
Ja, und höhere Steuern auf Kurzflüge oder Flüge machen, ja. Das ist ja das liegt alles nicht in unserer Hand und das muss man auch nochmal sehen, dass man sich vielleicht da auch hingegen nochmal mehr einsetzt, als sich gegenseitig auch zu moralisieren was machst du, wie kannst du das hören, die trinken Alkohol, ja, so, ja und wer alles trinkt, gar kein Alkohol ist ein ziemlich weniger, und Alkohol ist ein großes Problem in unserer Gesellschaft, ja. Aber das lösen Bill und Tom auch nicht.
Und wie viel die wirklich trinken und so, das weiß niemand von uns. Natürlich ist das Teil der Inszenierung auch. Also da muss man ja auch mal irgendwie so, ich denke ja, Kopf anschalten, ne, also.
Und ich meine, es ist Geschmackssache. Jede Person hat andere, hat etwas anderes, was ihr Spaß macht und was für sie so einen Ausgleich schafft. Aber grundsätzlich würde ich sagen, wenn es niemandem weh tut, warum dann sich, also warum sich dem auch sich das verwehren.
Ja. Und weißt du, natürlich, mein Leben besteht nicht nur aus Robbie Williams Konzerten und Kaulitz-Hills-Hören. Also Eskapismus ist wichtig, aber wenn es zur Ablenkung wird, um nur noch zu verdrängen, dann ist es natürlich auch ein Problem.
Und also zum einen ist es nicht so, dass diese Sachen auch nur unpolitisch sind, wie ich gerade von Kaulitz-Hills gesagt habe, aber auch bei dem Robbie-Williams-Konzert, der hat selber seine psychischen Erkrankungen gesprochen und so. Sowas ist ja auch nochmal Teil des Ganzen. Ja, und der hat ja auch so eine Suchtgeschichte, mit der er sehr offen umgeht.
Ja, genau. Und auch mit seinem ganzen Leben und so. Und das ist ja auch nochmal, da ist jetzt auch, man hätte jetzt auch beim Konzert sagen können, oh, es war aber ziemlich sexistisch an manchen Teilen und so, hätte man dann auch sagen können, naja, aber waren auch nur schwarze Frauen auf der Bühne.
Und dann kann man da natürlich auch wiederum sagen, naja, aber trägt das nicht zur Sexualisierung schwarzer Frauen bei? Ja, kann man alles sagen, aber ich hatte doch einfach einen schönen Abend. Also, und es sind aber auch diese Gleichzeitigkeiten, da sprechen wir ja auch in der übernächsten Folge drüber. Und das Leben ist so und es wird, wir werden die Welt nicht retten, wenn wir nur vor Bord und verbissen sind.
Und da so die Waage zu halten, Balance zu finden, glaube ich, ist einfach... Genau, darum geht es eigentlich. Also es hilft einfach, so eine Balance zu finden. Also das, ja.
Aber ich meine, was machen wir denn sonst so, um uns mental zu schützen? Oder um so einen Ausgleich zu schaffen? Ich meine, du hast schon gesagt, du, es gibt ja sehr viele Möglichkeiten, ob das jetzt Sport ist, ob es jetzt Zeit, Quality Time im Freundeskreis ist, Humor, Musik. Ich meine, da gibt es ja so vieles. Und wie wir eben schon gesagt haben, jede Person hat da etwas anderes, was sie anspricht und was zu diesem Ausgleich beiträgt.
Und ich glaube, es geht einfach darum, das zu finden, was einem dabei hilft. Ja, voll. Also ich habe letztens vielleicht Keramik malen, das fand ich auch total schön.
Das war auch irgendwie so ein bisschen meditativ. Und es ist auch, wenn man so nachhaltig denkt, also etwas, was uns auch nicht nur sozusagen im Moment diesen Eskapismus- Moment verschafft, sondern auch, was ja dann auch Energie gibt, um weiterzumachen. Also auch langfristig gesehen.
Ich meine, Hobbys, die man jetzt zum Beispiel, also ich will jetzt nicht sagen, wenn wir dann in Rente sind, aber weißt du, was ich meine? Also irgendwann gibt es ja dann auch einen Punkt, wo sich das Leben verändert, wo man vielleicht dann nicht mehr arbeitet. Und wenn man dann immer nur sozusagen sich auf die Arbeit konzentriert hat und kein anderes, nichts anderes da war als Lebensinhalt, dann ist es auch gut, das drumherum aufzubauen schon frühzeitig. Das sehe ich auch bei manchen Boomern, die Ob es jetzt Hobbys sind oder soziale Kontakte.
Es gibt ja auch Boomer, die jetzt in den Notstand gehen, wo man echt sieht, krass. Da ist nichts mehr. Auch in der Kirche gerade noch.
Sie haben die so stark mit der Arbeit identifiziert und das ist der gesamte Lebensinhalt. Wenn das dann wegfällt, was hast du dann noch? Manche Boomer natürlich, nicht alle. Es gibt auch welche, wo ich richtig denke, so, letztens hatten wir eine Verabschiedung hier von einer Kollegin.
Ja genau, da denke ich auch, ich kann es kaum erwarten. Ich kann es kaum erwarten in Rente zu gehen, das wird richtig geil. Weil die machen es richtig.
Ich sehe das bei meinen Eltern auch. Die haben jetzt so eine gute Zeit. Ja, voll schön.
Also die gibt es ja auch, die Leute. Und das ist einfach auch was total Schönes. Und da denke ich auch immer, ja, so will ich werden, wenn ich alt bin.
Und das ist auch schön, die gibt es eben auch. Exactly, so. Wollen wir noch weiter darüber reden oder haben wir alles gesagt? Eigentlich haben wir jetzt das meiste schon gesagt.
Haben wir alles gesagt. Ich habe ja hier so einen schönen Leitfaden, wo ich TikTok mit C geschrieben habe. TikTok, TikTok, TikTok.
So und das jetzt alles so in so einen TikTok, wie lange sind so Videos eigentlich auf TikTok? Also gibt es da auch nicht, da gibt es wirklich auch mittlerweile Untersuchungen zu, dass man in den ersten so und so vielen Sekunden die Leute packen muss. Und das Ganze darf auch nicht zu lang sein. Deswegen läuft ja bei mir, mein bestes Read ist glaube ich woher kommst du? Damit fange ich an und dann packst du die Leute direkt mit dem ersten Satz.
Oh, woher kommst du? Das ist ja die schlimmste Frage, über die man sich so so langweilig auch darüber jetzt. Lass uns nicht darüber reden. Lass uns hören, was wir für eine Sprachnachricht bekommen haben.
Hallo Sarah, hallo Tia. Ich schicke Grüße zum Start in den Juli. Am 1. Juli startet nämlich der Disability Pride Month.
In Deutschland ist er noch ziemlich unbekannt. Er findet jedes Jahr im Juli statt, weil 1990 an einem 26. Juli in den USA ein wichtiges Gesetz für die Gleichstellung behinderter Menschen unterschrieben wurde.
Deshalb wird dort und mittlerweile auch weltweit der Disability Pride Month gefeiert. Disability Pride klingt für viele eher widersprüchlich, weil wir Behinderung immer noch in einem sehr negativen oder ausschließlich negativen Kontext wahrnehmen. Es geht gar nicht dabei darum, diese Erfahrung irgendwie kleinzureden oder so zu tun, als wäre das nicht immer auch mit Herausforderungen verbunden oder als ob chronische Krankheiten nicht irgendwie auch mit Schmerzen oder Verlusten zu tun hätten.
Aber eben Menschen zuzugestehen, dass ihre Identität immer vielfältig ist, dass Erfahrung vielfältig ist, dass eine Behinderung überhaupt nichts mit deiner Würde oder deinem Wert als Menschen mit deinem Lebenswert zu tun hat oder denen irgendeiner was einschränkt. Menschen einfach zuzugestehen, dass sie eben auch stolz auf diesen Teil ihrer Identität sein können, dass es etwas mit Identität für manche zu tun haben kann. Und deswegen auch in diesem Jahr feiern wir wieder Disability Pride.
Das war Julia, Friend of the Podcast sagst du ja immer. Julia Schönbeck und sie sagt immer so tolle Sachen und das ist ich finde bei ihr macht es auch richtig Spaß zu lernen. Ja total, ich habe so unglaublich viel schon von ihr gelernt und das habe ich auch vor allem als ich ihr Buch gelesen habe, nicht ohne uns.
Warum eine inklusive Kirche mehr braucht als Rollstuhlrampen. Also es geht um Ableismus und Kirche. Vielleicht habt ihr die Folge mit Julia gehört, die verlinken wir euch auch noch mal zu Ableismus und Kirche, da könnt ihr auch wirklich, also das ist eine der Folgen die mich sehr sehr lange beschäftigt hat.
Und in ihrem Buch ist es halt auch so, dass sie schreibt über Inklusion, aber auch eben über Ableismus und dass Inklusion in dieser ganzen Diversity, Diskriminierungs Bubble und so ist das Thema Ableismus doch eher so hinten angestellt und muss ich auch wirklich sagen, es spielt irgendwie auch so eine untergeordnete Rolle und wenn dann reden wir gerade über Inklusion, das kann man so schön, so ein Kuschelthema ist so toll. So inspirierend, wenn behinderte Menschen was sagen oder so. Und das dann auch wirklich über Diskriminierung gegenüber Menschen mit Behinderung geredet wird, dass es doch geht manchmal auch einfach unter auch ableistische Sprache und so.
Und was ich bei Julia einfach so schätze ist, wie du gerade schon gesagt hast, dass sie auch die Haltung und den Ton und so, den sie hat, das finde ich, da kann man einfach gut lernen und das kann man gut annehmen und was ich unglaublich schätze an ihrem Buch ist, dass es von vorne bis hinten intersektional ist. Also das finde ich echt, das hat mich so, selber so berührt auch, dass es irgendwie so eine Verbundenheit schafft und so. Also wenn ihr eine Sommerlektüre sucht, das ist euer Buch, wir verlinken es euch und weißt du was, was mir heute morgen im Radio auf dem Wiki hin, das wollte ich jetzt nämlich noch hinzufügen an der Stelle.
Am Freitag ist das, Achtung deutsches Wort, Barrierefreiheitsstärkungsgesetz in Kraft getreten. Dieses Gesetz sorgt dafür, dass digitale Produkte und Dienstleistungen in Deutschland barrierefrei zugänglich sein müssen. Also zum Beispiel, die müssen so gestaltet werden, dass sie auch von Menschen mit Behinderung und Eindrinkungen ohne fremde Hilfe genutzt werden können.
Und das sind zum Beispiel Dinge, bei die habe ich mir auch sehr selten, habe ich mich wieder ertappt gefühlt, sehr selten Gedanken gemacht habe. Wie funktioniert eigentlich Online Shopping, wenn du blind bist? Und solche Sachen sind jetzt einfach gesetzlich geregelt. Das muss auch zugänglich sein.
Das muss barrierefrei sein. Webseiten, Online Shops, Buchungskontaktformulare, Apps und so weiter. Und das finde ich nochmal krass, dass es dieses Gesetz gibt und wie gut seit dem 28.6. 2025 gibt es das und das ist einfach richtig, richtig gut.
Und das klingt ja fast schon nach einem Herz, aber wir haben noch was. In der vergangenen Woche fanden ja ganz viele CSDs und Pride Parades statt gegen Ende des Pride Monats. Und eine davon wollen wir euch gerne nochmal vor Augen führen.
Und zwar hat trotz eines Verbots eine Pride Parade in Budapest stattgefunden, letzte Woche, bei der Zehntausende zugegen waren. Trotz Verbots, also die Regierung von Ungarn hatte Pride Märsche und Demonstrationen verboten. Aber in Budapest haben sie so ein Loophole gefunden.
Dann haben sie dieses Verbot umgangen, indem der Budapester Bürgermeister, der bei der Grünen Partei ist, die Parade zu einer städtischen Veranstaltung erklärt. Und konnte somit diese, also weil die Polizei von Budapest hat das verboten und da hat er gesagt, nee, das ist eine städtische Veranstaltung und dann brauchen wir keine Genehmigung. Und die Veranstalter haben gesagt, dass mehr als 180.000 Menschen teilgenommen haben.
Und die städtische Veranstaltung war ja auch, weil das ein Feiertag war. Das war Unabhängigkeitstag glaube ich oder so. Und dann hat er das so umgeformuliert und sowas gesagt wie, naja, wir sind halt stolz auf diesen Unabhängigkeitstag.
Und deswegen kam das Pride mit rein. Das war auch echt ganz cool. Ja und ich finde, das zeigt auch nochmal ganz schön, dass man so restriktive Politik auch auf kreative Art und Weise umgehen kann.
Wenn man einfach nur so ein bisschen überlegt, wie das geht und dass dann so eine Veranstaltung auch so viel Zuspruch hat und auch so viel Aufmerksamkeit erregt, ist ja genau das, worum es gehen muss. Auf jeden Fall. Und weißt du, was ich auch noch total schön fand? Ein paar Tage vor, also es gab ja auch viele Ängste darum vorher, ob der jetzt irgendwie die Polizei einschreitet und so.
Und dann hat sich Ursula von der Leyen zu Wort gemeldet und hat halt an Orban appelliert, an den ungarischen Ministerpräsidenten und hat halt an ihn appelliert darin und sagt dann am Ende ihre Statements, was sie halt veröffentlicht hat zu den LGBTQI Menschen in Ungarn I will always be your ally. Und das war das fand ich nochmal so schön auch. Und Orban hat das natürlich genutzt.
Hat gesagt, naja, früher wurden wir aus Moskau uns Sachen vorgegeben und jetzt von der EU, von Ursula von der Leyen und so. Und da muss ich sagen, naja, es ist schon nochmal ein Unterschied, ob man für Menschenrechte was appelliert oder gegen Menschenrechte was appelliert. Aber man dreht und wendet sich, wie es ist.
Aber jedenfalls mega kreativ und cool. Aber deswegen finde ich dieses Beispiel auch so schön, weil es ist eben nicht etwas, was dann von außen von der EU oder so dann aufoktroyiert wurde, sondern es waren die Budapester selbst, die gesagt haben, wir finden jetzt einen Weg, das zu machen. Ja, yes.
Also, das war's für heute. Und wir finden einen Weg in den Sommer. Unser nächster Podcast wird unser Live-Podcast sein, der hier veröffentlicht wird mit Aladin.
Wir freuen uns drauf. Wir freuen uns immer sehr, viele von euch zu sehen und so. Und das wird richtig schön.
Und auch wenn ihr nicht live dabei sein könnt, hört die Folge gerne und schreibt uns, abonniert uns, all das. Yes. TikTokt uns.
Ciao. Man TikTokt sich doch nicht. TikTok, TikTok, TikTok.
Dies war ein Podcast der Vereinigten Evangelischen Mission. Wir hoffen, die heutige Folge hat dir gefallen und zum Weiterdenken und Nachfragen angeregt. Falls ihr Fragen an uns habt oder uns Feedback geben wollt, freuen wir uns sehr darüber.
Schreibt uns auf Instagram oder ganz klassisch per E-Mail an podcast.vemission.org. Weitere Informationen findet ihr auf www.rassismusundkirche.de. Mit dem Podcast wollen wir dazu beitragen, Kirche zu einem sichereren Ort zu machen. Daher versuchen wir, unterschiedliche Perspektiven hörbar zu machen und wissen gleichzeitig, dass wir nie alle Perspektiven abbilden können. Wenn ihr das für eine gute Idee haltet und uns darin unterstützen wollt, schreibt über uns auf euren Social Media Kanälen oder lasst uns eine Bewertung bei Spotify oder iTunes da.
Danke für eure Unterstützung, fürs Reinhören und vor allem für all die Menschen, die den Podcast inhaltlich und persönlich mit Beiträgen bereichern. Bis dahin mit den besten Grüßen von der VEM aus Wuppertal.
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