Hafti, Merz und woher kommst du?
Shownotes
TW: Rassismus, Reden über Queerfeindlichkeit
„Stachel der Woche“ ist die Doku „Babo – Die Haftbefehl-Story“: Die beiden sprechen über Ikonenstatus, Sucht, Trauma, Romantisierung von Gangster-Rap, die Grenzen von Drogenprävention mit dieser Doku und darüber, was „Traumaporno“ und voyeuristische Darstellung bedeuten.
Kirche, Medien und Kommentare Die beiden regen sich über die Berichterstattung der Tagesschau zur Segnung von vier Männern durch Pfarrerin Lena Müller auf, sprechen über schlechte Recherche, reißerische Darstellung und homofeindliche Kommentarspalten – und warum es wichtig ist, dort auch positive, solidarische Kommentare zu hinterlassen.
Rassismus, Zugehörigkeit und „Woher kommst du?“ Ein längerer Teil der Folge dreht sich um die Frage „Woher kommst du?“ an Kinder: Sarah erzählt von ihren eigenen Kindern, die nach Herkunft „in Prozenten“ gefragt werden, und erklärt, warum diese Logik (halb dies, halb das) historisch belastet und rassistisch ist.
Gemeinsam sammeln sie humorvolle, empowernde Antwort-Strategien für Kinder und Erwachsene. Sie sprechen darüber, wie Humor hilft, verletzende Fragen zu entschärfen, ohne sie zu verharmlosen.
Politik, Klima und Missbrauch in der Kirche Thema ist auch Friedrich Merz’ abwertende Bemerkung über Brasilien bei der Klimakonferenz in Belém, die diplomatische Katastrophe dahinter und wie dadurch von der Klimakrise und der Problematik der COP (Kreuzfahrtschiffe, Privatjets, Ermüdung beim Thema Klima) abgelenkt wird.
Sarah und Thea empfehlen eindringlich die ZDF-Doku „Die Kinder aus Korntal“ über sexualisierte Gewalt im kirchlichen Kontext und kritisieren die Bagatellisierung und Abwehrhaltung eines interviewten Pfarrers als Symptom misslungener Aufarbeitung.
Links aus der Folge:
Doku „Die Kinder aus Korntal“ in der ZDF-Mediathek
Vortrag von Sarah auf der Synode der Evangelischen Kirche von Westfalen: https://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/fuereinander-geschaffen-um-gemeinsam-anders-zu-sein/
Infos: www.rassismusundkirche.de
Kontakt: podcast@vemission.org
- mit freundlicher Unterstützung vom YEET-Netzwerk -
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Ja, weil ich frage mich auch ... Also ich habe unterschiedliche Ansätze. Wie erklärt man jetztOder motiviert so 'ne Synode auch, dass das Thema Rassismus jetzt wirklich auch Thema ist, ne? Das ist wirklich mein Anspruch daran. Ich hab-- zuerst hab ich angefangen mit, ähm, mein erster, den hab ich relativ schnell verworfen, war auch so, um noch mal deutlich zu machen, wie krass ist eigentlich Rassismus in diesen Zeiten, ja? Was ich im letzten oder vorletzten Podcast auch schon erzählt hab, im Supermarkt, ne, die Frau nämlich anrempelt oder so, ne. Und dann solche Beispiele. Ich kann auch erzählen, was mit meinem Bruder, ähm, letztens passiert ist und so. Dass ihm das aber immer wieder auch als arabisch gelesenem Jungen und so passiert und so. Und hab ich irgendwie überlegt, danach dachte ich "Nee. Da fühlen sich alle nur schlecht und hängen und bleiben irgendwie auch bei meinem Bruder oder bei mir so hängen." Ähm, davon könnte ich ja auch tausenddreiundzwanzig Geschichten erzählen. (übersprechen: Das ist ja unser Alltag so, ne. Und dann hab ich, äh, gedacht, boah, nee, erst noch mal vielleicht eher was Strukturelles oder über Schuld und Scham auch zu sprechen, wie-- aber ist auch wieder so negativ. Und jetzt fange ich an mit Doppelmoppel. Speaker 2 49:47 Ja.Sinira Boszic. Speaker 1 49:49 Sinira Boszic, genau.Und, ähm, glaube ich zumindest, ist jetzt Stand, äh, neunzehnter Buße-Tag. Speaker 2 49:55 Paar Tage hast du noch. Speaker 1 49:57 Und, ähm, dann zeige ich 'n Bild von Desmond Tutu, wo er lacht aus dem Film Book of Joy mit dem Dalai Lama, äh, wo die beide total alt und glücklich sind. Und dann zeig ich vielleicht noch 'n Bild von Michelle Obama, die ja auch immer total strahlt und auch 'n glücklicher Mensch zu sein scheint, so. Und dann sag ich: "Und das ist mein Anspruch, dass wir so strahlen, wenn wir über Antirassismus sprechen." Und so glücklich will ich sein am Ende meines Lebens, wenn ich mein ganzes Leben lang dem Antirassismus gewidmet habe. Das ist mein Anspruch und da wollen wir hin. Und wenn wir da hinkommen, dann werden wir auch eine Kirche sein, die Menschen anspricht und irgendwie so positiv. Und dann komme ich natürlich auch auf die, auf die Struktur und die Geschichte, weil die müssen wir aufarbeiten. Und ich will noch erzählen, glaube ich, wie, ähm, wie gut die Kirche auch zu mir war. Also ich wär ja auch nicht der Mensch, die ich heute bin, wenn's die Kirche nicht gegeben hätte. Ich bin da groß geworden im Kindergottesdienst, Jungschar, evangelische Jugend und so. Und rückblickend kann ich natürlich auch sagen, was problematisch war, aber ich wär nicht die, die ich bin, wenn's die evangelische Kirche nicht geben würde. Und irgendwie so. Speaker 2 51:03 Ich bin total gespannt. Ähm, ich bin gespannt, was du jetzt erzählst und was es dann nächste Woche wird. Ich werd live dabei sein und ihr, die ihr jetzt diesen Podcast hört, könnt danach direkt den Keynote Speech von Sarah online euch angucken und, äh, uns gerne auch rückmelden, ob ihr wirklich glaubt, dass das der beste Vortrag ihres Lebens gewesen sein wird. Oh Gott, Grammatik. Etwas fürs Herz. Speaker 1 51:32 Hast du was fürs Herz? Speaker 2 51:33 Ja, ich hab was fürs Herz. Speaker 1 51:34 Ah ja, gut.Ich auch. Speaker 2 51:35 Mhm. Speaker 1 51:35 Mein Vortrag.Also hab ich mir jetzt nur gedacht, weil er ist ja bei uns in den Shownotes jetzt verlinkt und ich bin ja auch- Speaker 2 51:41 Du gehst einfach davon aus, dass der mega toll sein wird. Speaker 1 51:44 Manchmal sagen Leute ja auch, ich hab 'ne prophetische Stimme. Ich sag's jetzt einfach mal, weil, ähm, das ist jetzt-- meine prophetische Stimme ist nicht der Vortrag, sondern das, was ich jetzt sage, weil ich sag's ja prophetisch, weil heute ist ja der neunzehnte November. Am ersten Dezember, wenn ihr das hier hört, könnt ihr auf den Link in den Shownotes klicken und ihr werdet den besten Vortrag meines Lebens hören. Speaker 2 52:07 Den besten Vortrag deines Lebens. Speaker 1 52:10 Meines bisherigen Lebens bis zum ersten Dezember, weil kurz danach bin ich ja in Ruanda und werde den zweitbesten Vortrag meines Lebens halten. Speaker 2 52:16 Sehr gut.Sehr gut.Ja, mein Herz ist ganz kurz und knackig und sehr persönlich.Ich bin letzte Woche, ähm, zum zweiten Mal Tante geworden und das hat mein Herz sehr erfreut. Speaker 1 52:28 Ja, dass du das Bild geschickt hast.Oh mein Gott. Speaker 2 52:31 Unglaublich süß und so klein.Ich vergesse immer, wie klein Babys sind.Also neugeboreene Babys.Ja, genau.Ähm, und ja, das ist einfach-- Also es gibt grad nichts anderes, was mein Herz mehr erfreut. Speaker 1 52:43 Oh, wie schön. In diesem Sinne, ihr Lieben, ihr lieben Herzis, Stachis mit Herzis, macht's euch schön muckelig, kuschelig im Dezember. Ärgert euch nicht zu sehr über den weißen Jesus in vielen Krippen, die wir jetzt alle sehen. Genießt das Leben. Die Welt ist schwer genug um uns herum. Macht die Leute natürlich aufmerksam darauf, dass Jesus nicht weiß war, aber vielleicht mit 'n bisschen Humor und, äh, Spaß dabei und lasst euch dadurch nichts vermiesen. Ähm, aber, ähm, redet auch weiter bei Adventssingen und Familientreffen, ähm, mit eurer klaren Haltung, aber immer mit Herz. Speaker 2 53:18 Seid gut zu euch selbst und zueinander.Bis bald.Tschüss. Speaker 1 53:21 Bussi. Speaker 2 53:24 Was ist das jetzt?Dies war ein Podcast der vereinten evangelischen Mission.Wir hoffen, die heutige Folge hat dir gefallen und zum Weiterdenken und Nachfragen angeregt. Speaker 1 53:39 Falls ihr Fragen an uns habt oder uns Feedback geben wollt, freuen wir uns sehr darüber.Schreibt uns auf Instagram oder ganz klassisch per E-Mail an podcast@vemission.org. Speaker 2 53:50 Weitere Informationen findet ihr auf www.rassismusundkirche.de. Speaker 1 53:56 Mit dem Podcast wollen wir dazu beitragen, Kirche zu einem sichereren Ort zu machen. Daher versuchen wir, unterschiedliche Perspektiven hörbar zu machen und wissen gleichzeitig, dass wir nie alle Perspektiven abbilden können. Speaker 2 54:09 Wenn ihr das für eine gute Idee haltet und uns darin unterstützen wollt, schreibt über uns auf euren Social-Media-Kanälen oder lasst uns eine Bewertung bei Spotify oder iTunes da. Speaker 1 54:20 Danke für eure Unterstützung, fürs Reinhören und vor allem für all die Menschen, die den Podcast inhaltlich und persönlich mit Beiträgen bereichern. Speaker 2 54:29 Bis dahin mit den besten Grüßen von der VEM aus Wuppertal.
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